Boykottiert die Migros bald auch noch Coca-cola?
ZÜRICH. Migros boykottiert Mars wegen Preiserhöhungen. Auch andere Lieferanten will sie zu tiefen Preisen zwingen.
Nach Coop nimmt nun auch Migros M&MS oder Twix aus den Regalen und protestiert so gegen Preiserhöhungen.
Sind Boykotte auch gegen andere Marken zu erwarten?
Das ist nicht auszuschliessen. Migros steckt im Moment nämlich in Preisverhandlungen mit allen ihren wichtigen Lieferanten: «Wir haben die grössten Lieferanten Ende Januar zur Information mit uns eingeladen», sagt Sprecherin Cristina Maurer-frank zu 20 Minuten. Es geht um möglichst tiefe Preise.
Um welche Marken geht es?
Migros selbst nennt keine Naden men. Es liegt jedoch auf der Hand, dass es auch um Cocacola geht. Der Konzern will nämlich die Flasche von 500 auf 450 Milliliter reduzieren, den Preis aber gleich belassen, wie im Januar bekannt wurde. Zu allfälligen Verhandlungen mit Kunden will Coca-cola HBC Schweiz keine Stellung nehmen. Migros verhandelt mit allen grossen Lieferanten. Was soll der Preiskrieg?
Die Kunden achten stärker auf Preis: «Die Preissensitivität der Konsumenten ist grösser geworden», sagt Detailhandels-experte Sascha Jucker von der Credit Suisse zu 20 Minuten. Und Migros und auch Coop spüren die Expansion der Discounter Lidl und Aldi, die mittlerweile auch die Stadtzentren erreicht hat. Haben Kunden etwas vom Streit zwischen Lieferanten und Detailhändlern?
Tiefere Handelspreise müssen nicht an die Kunden weitergegeben werden. «Ich bin überzeugt, die Konsumenten werden nichts davon haben», sagt Sara Stalder von der Stiftung Konsumentenschutz. Bei der Migros heisst es, bessere Einkaufskonditionen würden «wenn immer möglich über tiefere Preise im Gesamtwarenkorb an die Kunden» weitergegeben.