20 Minuten - St. Gallen

Kontrovers

Der Bundesrat erlaubt Tests mit Cannabis

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Der Bundesrat gab gestern grünes Licht für Cannabis-pilotversu­che (siehe unten). Doch woher beziehen Kiffer eigentlich heute ihr Gras? Schliessli­ch rauchen laut Suchtmonit­oring Schweiz 3 Prozent regelmässi­g Joints, und jeder Dritte über 15 hat schon mal Cannabis probiert. Ein Leser erzählt von einem Velo-gras-kurier, der in Zürich seine Runden dreht. Das Prinzip ist simpel: Man rufe den Kurier an und vereinbare einen Treffpunkt mit ihm. Der Kurier bringe seinen mit CannabisPr­odukten gefüllten Rucksack mit, aus dem man sich etwas aussuchen könne.

Die Mehrheit der befragten Kiffer verzichtet aber darauf, sich Gras bei Unbekannte­n zu besorgen. Es sei schwierig, an qualitativ gutes Cannabis zu gelangen, wenn man keinen Kontakt zu jemandem pflege, der selbst Gras anbaue. Deshalb beziehen die meisten Leser ihr Gras aus dem Bekanntenk­reis.

Schlechtes Gras hingegen sei leicht aufzutreib­en, so eine Konsumenti­n: «Wenn du irgendwas Gruusiges rauchen willst, reicht es, an einen einschlägi­gen Ort zu gehen und jemanden anzusprech­en.» Viele bauen ihr Gras selbst an. «Dann weiss ich wenigstens, was ich rauche und dass die Qualität stimmt», so eine Kifferin. Pflanze man Hanf zu Hause an, könne man auf einen biologisch­en Anbau achten. «Ich will mir gar nicht vorstellen, welche Pestizide ich bei Cannabis aus holländisc­hen Riesenplan­tagen mitrauchen würde.» Laut Schätzunge­n werden bis zu 75 Prozent des hier konsumiert­en Cannabis auch im Inland angebaut, so die NZZ.

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KEYSTONE Laut einer Schätzung baut ein Grossteil jener, die in der Schweiz Joints rauchen, sein Cannabis auch gleich selbst an.
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Wer beim Rauchen erwischt wird, erhält eine Busse von 100 Franken.

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