Nationalrätin fordert Rauchverbot am Steuer
ZÜRICH. Der Bundesrat will das Rauchen im Auto nicht verbieten. Eine Nationalrätin nimmt einen neuen Anlauf.
Die grünliberale Nationalrätin Isabelle Chevalley fordert die Bundesverwaltung auf, ein Rauchverbot am Steuer vorzubereiten. Geschieht nichts, will sie einen Vorstoss im Parlament einreichen. Laut Chevalley sind Zigarettenstummel, die aus dem Auto geworfen werden, eine Gefahr für die Verkehrssicherheit und für die Umwelt. Laut der «Luzerner Zeitung» musste die Politikerin auf der Autobahn einen Notfallstopp einlegen, nachdem ein brennender Zigarettenstummel am Scheibenwischer hängen geblieben war.
Chevalley bezweifelt zudem, dass rauchende Lenker «das Fahrzeug ständig so beherrschen, dass sie ihren Vor- sichtspflichten nachkommen» können, wie es im Strassenverkehrsgesetz heisst. Auch Cvpnationalrätin Ruth Humbel unterstützt das Verbot. «Rauchen sollte gleich behandelt werden wie Telefonieren am Steuer», sagte die Politikerin zu 20 Minuten. Es gehe um die Verkehrssicherheit.
Während in anderen Euländern zumindest das Rauchen im Beisein Schwangerer oder Kinder verboten ist, will der Bundesrat von einem Verbot nichts wissen. Als Antwort auf einen ersten Vorstoss Chevalleys schrieb er vergangene Woche, dass die aktuelle Gesetzeslage ausreiche. Die Stras-
senverkehrsverordnung untersage das Rauchen schon heute, wenn dadurch die Bedienung des Fahrzeugs erschwert werde. Die Beratungsstelle für Unfallverhütung findet ein explizites Rauchverbot ebenfalls unnötig. Die gültige Verordnung genüge, um Ablenkung zu sanktionieren.