Keller-sutter von Wutbürger attackiert
GOSSAU. Ein Deutscher hatte zu Gewalt gegen die heutige Bundesrätin Karin Keller-sutter aufgerufen. Er wurde dafür verurteilt.
Wie viele erfolgreiche Politikerinnen muss sich auch Bundesrätin Karin Keller-sutter (FDP) regelmässig Kritik anhören, die weit unter die Gürtellinie zielt. Jetzt zeigen Recherchen der «Sonntagszeitung», dass gegen Keller-sutter im Dezember 2017 eine besonders heftige Attacke erfolgt war.
Damals war sie gerade zur Ständeratspräsidentin gewählt worden – in den Medien gab es Kritik an den angeblich hohen Kosten der Feier zu ihren Ehren. Ein 34-jähriger deutscher Staatsbürger, der seit seiner Kindheit in der Ostschweiz wohnt, geriet darob in Rage. Er schrieb: «Die Schlampe gehört in en indische Bus, ellei, nachts am 3...».
Das Untersuchungsamt Gossau hat den freischaffenden Künstler am 22. Mai 2018 für seine Aussage verurteilt. Im Strafbefehl steht: Der Beschuldigte habe damit sagen wollen: Keller-sutter solle ebenfalls «Gewalt oder ein Übergriff auf ihre sexuelle Integrität widerfahren», schreibt der Staatsanwalt. Der Deutsche erhielt eine bedingte Geldstrafe von 20 Tagessätzen à 30 Franken. Ebenfalls eine Busse von 120 Franken und auch die Verfahrenskosten von 600 Franken muss der 34-Jährige zahlen.
Der Künstler schiebt die Schuld für den Kommentar auf den Alkohol. Er spricht von einer «Kurzschlusshandlung», da er am Abend zuvor noch im Ausgang war und getrunken hatte. Er sagt: «Ich hatte noch Restalkohol im Blut.» Mittlerweile bereut er seinen Kommentar auf Facebook.