Roger Federer lässt Connors ruhig schlafen
DUBAI. Darum ist der Rekord von 109 Turniersiegen kein Ziel für Roger Federer.
Die Frage war unvermeidbar, und sie war Roger Federer sichtlich unangenehm. «Ist Ihr Ziel nun, zehn weitere Turniere zu gewinnen und den Rekord der 109 Titel von Jimmy Connors zu übertreffen?», wurde er in Dubai gefragt. Er blockte sofort ab: «Es ist wunderbar, Meilensteine zu erreichen. Aber ich bin nicht hier, um jeden Rekord zu brechen. Ich bin schon zufrieden, dass ich überhaupt noch spielen kann.» Dass die 100 Turniersiege im Gegensatz zu seinen 20 Grand-slam-titeln und den 310 Wochen an der Spitze der Weltrangliste kein Rekord sind, ist für Federer vernachlässigbar, denn er weiss selbst am besten, was es alles braucht, um Turniersiege zu erringen. «Neun Titel tönt nach wenig, aber das ist es nicht. Turniere gewinnt man nicht einfach auf die Schnelle», sagte er zum Schweizer Fernsehen.
Über ein Drittel seiner Titel – 34 – hatte er in seinen drei besten Jahren geholt. 2004, 2005 und 2006 hamsterte er zweimal elf und einmal zwölf Pokale. Seither liegt sein Schnitt bei 4,66 Turniersiegen pro Saison.
Nach dieser Milchbüchlein-rechnung würde er Connors sogar Ende 2020 noch nicht eingeholt haben (ihm mit 108 Titeln aber im Nacken sitzen). Und keiner weiss, ob er dann überhaupt noch spielt.
Dass ihn dieser Rekord nicht reizt, hat aber auch damit zu tun, dass er seine letzten Jahre auf der Tour geniessen und an seinen Lieblingsorten antreten will – anstatt sich auf kleinere Turniere zu fokussieren, um möglichst schnell weitere Trophäen zu sammeln. So kann Jimmy Connors also weiter ruhig schlafen, zumindest vorläufig.