Bitcoin-portal lockt mit falschem Interview von Roger Federer
ZÜRICH. Der Tennis-star empfiehlt in einem Artikel, in Bitcoins zu investieren. Das Interview ist erfunden. Steckt Betrug dahinter?
Roger Federer ist der erfolgreichste Tennisspieler der Schweiz – und wirbt für ein Bitcoinportal. Das will ein Internetportal glauben machen. Die Seite, die im Layout an Spiegel.de angelehnt ist, wirbt für das Portal «The Bitcoin Code». «Wird Tennislegende Roger Federer den Sport aufgeben, um den Sprung in die Fintech zu wagen?», so der Titel.
Im Artikel wird auf ein Interview verwiesen, das Federer dem Journalisten Stan Morano vom Basler Radio Basilisk gegeben haben soll. Darin habe er das Bitcoin-portal als etwas gelobt, das «Menschen wirklich helfen könnte». Das Interview ist erfunden, wie der Anwalt von Roger Federer bestätigt. Der Programmleiter von Basilisk, Jean-luc Wicki, sagt: «Einen Mitarbeiter mit solchem Namen gab es nie bei uns.» Der Sender behalte sich rechtliche Schritte vor. Die Betreiber der Seite waren für 20 Minuten nicht erreichbar. Es ist nicht das erste Mal, dass das Portal mit erfundenen Empfehlungen von Prominenten auf sich aufmerksam macht. So wirbt das Portal etwa mit der Aussage, dass Carsten Maschmeyer im Rahmen der Tv-sendung «Die Höhle der Löwen» 2,5 Millionen Euro investiert habe – eine Falschbehauptung. Auch mit Investor Frank Thelen wurde für das Portal geworben. Der sagte der «Morgenpost», dass er nie dafür geworben habe.
Wer beim Portal mitmachen will, muss zunächst einmal umgerechnet 330 Franken einzahlen. Verschiedene Portale warnen, dass es sich dabei um Vorschussbetrug handeln könnte.