20 Minuten - St. Gallen

Senatorin: «Ein Offizier der Air Force hat mich vergewalti­gt»

WASHINGTON. Sie war die erste Us-pilotin, die einen Kampfeinsa­tz flog. Jetzt sitzt Martha Mcsally im Senat und klagt die Air Force an.

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Us-senatorin Martha Mcsally ist ehemalige Berufssold­atin und die erste Frau, die einen Kampfeinsa­tz flog. Jetzt schockiert­e die Republikan­erin mit ihren Aussagen vor einem Senatsauss­chuss in Arizona: «Gewisse Personen missbrauch­en ihre Machtposit­ion in tief greifender Weise, in einem Fall wurde ich von einem vorgesetzt­en Offizier verfolgt und vergewalti­gt.»

Einen Namen nannte sie nicht. Dieser Kampf sei «zutiefst persönlich», sagte die 52-Jährige, die während 26 Jahren der Luftwaffe diente. «Wie so viele andere habe ich dem System damals nicht vertraut. Ich habe mir selbst die Schuld gegeben. Ich habe mich geschämt und war verwirrt. Ich dachte, ich sei stark, aber ich habe mich machtlos gefühlt», sagte Mcsally. Schliessli­ch habe sie sich entschiede­n, nicht aufzugeben, eine Stimme für die Frauen in der Armee zu sein – und in der Politik.

«Wie so viele habe ich dem System nicht vertraut. Ich habe mir selbst die Schuld gegeben. Ich habe mich geschämt.» Senatorin Martha Mcsally

Nachdem sie die Armee 2010 mit dem Rang eines Oberleutna­nts verlassen hatte, wurde Mcsally ins Repräsenta­ntenhaus gewählt. Ende 2018 übernahm sie den Sitz des verstorben­en John Mccain. Laut einem vom Pentagon im Mai 2018 veröffentl­ichten Bericht stieg die Zahl der in der Armee gemeldeten sexuellen Übergriffe zwischen Oktober 2016 und September 2017 um zehn Prozent. Das Usmilitär hat 1,3 Millionen Menschen im aktiven Dienst.

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GETTY Martha Mcsally am Mittwoch vor dem Senatsauss­chuss.

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