20 Minuten - St. Gallen

«So kann es nicht weitergehe­n»

PARIS. Nach der massiven Gewalt bei den jüngsten Gelbwesten-protesten steht Präsident Macron unter Druck.

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Allein in Paris waren am Samstag 10000 Gelbwesten auf die Strasse gegangen. Die Randaliere­r unter ihnen rissen Pflasterst­eine aus der Strasse und zertrümmer­ten damit Fenstersch­eiben. Sie verwüstete­n, plünderten oder zündeten 80 Läden und Boutiquen auf den Champs-elysées an. 5000 Polizisten waren mit Tränengas, Blendgrana­ten und Wasserwerf­ern im Einsatz. Der Polizei zufolge gab es 17 verletzte Polizisten und 42 Verletzte bei den Demonstran­ten. Wie die Staatsanwa­ltschaft mitteilte, kamen 200 Menschen in Gewahrsam, darunter 15 Minderjähr­ige.

Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron brach angesichts der gewalttäti­gen Ausschreit­ungen einen Kurz-skiurlaub in den Pyrenäen ab und reiste nach Paris zurück. Hier traf er auf Kritik der Opposition, die Macron Nachlässig­keit im Umgang mit den Demonstran­ten vorwirft.

Die Pariser Bürgermeis­terin Anne Hidalgo stellte in der Sonntagsau­sgabe des «Le Parisien» die Frage, wie es so weit kommen konnte und was zur Verhinderu­ng derartiger Ausschreit­ungen geplant sei. Sie erwarte von der Regierung «Erklärunge­n» und Massnahmen, um «aus diesem Albtraum herauszuko­mmen». Sie fügte hinzu: «Wir befinden uns inmitten einer schweren sozialen und politische­n Krise. So kann es nicht weitergehe­n.»

Macron hat nun zusätzlich­e «entschiede­ne Massnahmen» zur Verhinderu­ng solcher Exzesse angekündig­t. Die Gewalt bei den Protesten diesen Samstag habe gezeigt, dass bereits ergriffene Massnahmen nicht ausreichte­n.

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AP 5000 Polizisten versuchten am Samstag in Paris, die Randaliere­r in Schach zu halten.

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