«So kann es nicht weitergehen»
PARIS. Nach der massiven Gewalt bei den jüngsten Gelbwesten-protesten steht Präsident Macron unter Druck.
Allein in Paris waren am Samstag 10000 Gelbwesten auf die Strasse gegangen. Die Randalierer unter ihnen rissen Pflastersteine aus der Strasse und zertrümmerten damit Fensterscheiben. Sie verwüsteten, plünderten oder zündeten 80 Läden und Boutiquen auf den Champs-elysées an. 5000 Polizisten waren mit Tränengas, Blendgranaten und Wasserwerfern im Einsatz. Der Polizei zufolge gab es 17 verletzte Polizisten und 42 Verletzte bei den Demonstranten. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, kamen 200 Menschen in Gewahrsam, darunter 15 Minderjährige.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron brach angesichts der gewalttätigen Ausschreitungen einen Kurz-skiurlaub in den Pyrenäen ab und reiste nach Paris zurück. Hier traf er auf Kritik der Opposition, die Macron Nachlässigkeit im Umgang mit den Demonstranten vorwirft.
Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo stellte in der Sonntagsausgabe des «Le Parisien» die Frage, wie es so weit kommen konnte und was zur Verhinderung derartiger Ausschreitungen geplant sei. Sie erwarte von der Regierung «Erklärungen» und Massnahmen, um «aus diesem Albtraum herauszukommen». Sie fügte hinzu: «Wir befinden uns inmitten einer schweren sozialen und politischen Krise. So kann es nicht weitergehen.»
Macron hat nun zusätzliche «entschiedene Massnahmen» zur Verhinderung solcher Exzesse angekündigt. Die Gewalt bei den Protesten diesen Samstag habe gezeigt, dass bereits ergriffene Massnahmen nicht ausreichten.