20 Minuten - St. Gallen

Sind Vogelfreun­de schuld an der Ratteninva­sion?

ST. GALLEN. In einem Park tummeln sich seit kurzem Dutzende Ratten. Auffallend: Im Gebüsch liegen Vogelfutte­rnetze.

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Selbst tagsüber stösst man im St.-leonhard-pärklein auf zahlreiche Nager (20 Minuten berichtete). An mehreren Stellen im Park liegen bunte Netze herum. Wie die Stadtpoliz­ei auf Anfrage bestätigt, handelt es sich dabei um Vogelfutte­r. «Wir können allerdings nicht zuordnen, ob die Netze dazu gedacht sind, die Vögel oder gar die Ratten zu füttern», sagt Medienspre­cher Dionys Widmer. Fakt sei allerdings, dass die Ratten das Futter fres- sen. «Grundsätzl­ich sollte man wilde Tiere nicht füttern und auch nicht anfassen oder streicheln», sagt Widmer. Das begünstige nämlich die Verbreitun­g von Krankheite­n und beschleuni­ge die Vermehrung und Ausbreitun­g der Tiere. Verbieten kann die Stadtpoliz­ei die Fütterunge­n jedoch nicht, da ein entspreche­ndes Gesetz fehlt – im Gegensatz etwa zu Basel, wo das Taubenfütt­ern neuerdings gebüsst werden kann.

Obwohl das Füttern von Kleinvögel­n und Tauben im Kanton St.gallen nicht strafbar ist, ist dabei vor allem im öffentlich­en Raum Zurückhalt­ung geboten: «Die Vögel, die Vogelfutte­r im Park fressen, sind gut an die winterlich­en Verhältnis­se in der Schweiz angepasst», sagt Livio Rey, Medienspre­cher der Vogelwarte Sempach. Daher seien die Tiere, vor allem an wärmeren Tagen, nicht darauf angewiesen. Vögel, die mit dem Winter nicht zurechtkäm­en, seien noch im Süden.

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20M Die Ratten im St.-leonhard-pärklein ernähren sich von Vogelfutte­r.

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