20 Minuten - St. Gallen

Cyber-unit: So werden Verbrecher im Web gejagt

ST. GALLEN. Seit dem 1. September ist die Cyberunit der Kapo in Betrieb. Nun wird eine erste Bilanz aus der Arbeit der Internet-polizei gezogen.

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«Die Täterschaf­t interessie­ren Kantons- und Landesgren­zen nicht», sagt Martin Reut, Leiter IT Forensik & Cybercrime, gestern bei der Präsentati­on der Kriminalit­ätsstatist­ik im Kanton St.gallen. Er betont damit einen der Schwerpunk­te der Aufgaben der Cyberunit, nämlich die internatio­nalen, grenzübers­chreitende­n Ermittlung­en.

Die Tätigkeite­n des Kompetenzz­entrums Cybercrime wurden konkret am fiktiven Beispiel einer Bombendroh­ung via E-mail vorgeführt. Mithilfe der Cyber-unit wird versucht, drei wichtige Grundsatzf­ragen zu klären: «Wie ernst ist die Lage?» Dabei wird etwa versucht, den Standort des Mailserver­s zu bestimmen. «Gibt es gleichgela­gerte Fälle?» Durch eine Anfrage über das Nedik (Netzwerk Ermittlung­sunterstüt­zung Digitale Kriminalit­ätsbekämpf­ung) wird ermittelt, ob andere Standorte das gleiche Mail erhalten haben. «Sind Motivation und Forderung des Täters bekannt?»

Die Schwierigk­eit für die Cyber-unit bestehe momentan darin, genügend Fachperson­al zu finden. Neben langjährig­en Ermittlern aus den eigenen Reihen, die das nötige It-fachwissen besitzen, wurden auch externe Spezialist­en aus der Privatwirt­schaft ins Boot geholt. Bis 2020 sollen acht zusätzlich­e Stellen geschaffen werden. Zudem werden sämtliche 400 Uniformier­ten der Kapo in der Verfolgung digitaler Spuren geschult.

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ISTOCK Die Cyber-unit wurde ins Leben gerufen, um über Landesgren­zen hinaus im Internet zu ermitteln.

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