Handball-weltstars gehen wegen zu vieler Spiele auf die Barrikaden
KOPENHAGEN. Handballprofis haben einen immer volleren Terminkalender. Deshalb protestieren Stars mit einem Video.
Es rumort in der Handballszene. Der Grund: Der Terminplan wird von Saison zu Saison dichter. Die Akteure erachten die Anzahl Spiele pro Jahr als zu hoch. Auf bis zu 80 Partien können sie am Ende einer Spielzeit kommen. Deshalb erheben sich nun Weltstars wie Uwe Gensheimer, Nikola Karabatic, Mikkel Hansen und einige mehr. «Spielt nicht mit den Spielern», ist die Botschaft in einem gemeinsamen Video. Sie würden immer mehr Einsätze haben, sagt Deutschlandcaptain Gensheimer. «Die Gesamtzahl der Spiele oder der Druck auf die Protagonisten werden dabei nicht berücksichtigt.» Die Folgen seien zahlreich und unverantwortlich für die Gesundheit, findet der dreifache Welthandballer Karabatic. «Und sie sind am Ende schlecht für unseren Sport.»
Die Überbelastung war in der Vergangenheit immer wieder ein Thema: zum Beispiel an der letzten WM im Januar in Deutschland und Dänemark, als die Halbfinalisten innert 17 Tagen zehn Auftritte hatten. Die Protagonisten formulieren alle den gleichen Wunsch: «Hört auf uns!» Sie teilen nämlich auch die Befürchtung, langfristig ihr Niveau nicht halten zu können. Welthandballer Hansen sagt: «Mit mehreren Ruhetagen stellen wir sicher, dass die Spieler physisch bereit sind und ihr Maximum auf dem Platz zeigen können.» Initiiert wurde die Aktion von der europäischen Vereinigung der Handballer. Wie viel sie damit bewegen kann, ist fraglich. Sowohl die nächste EM als auch die WM wird aufgestockt, und das bedeutet wieder mehr Spiele. Und wieder weniger Pausen.