20 Minuten - St. Gallen

Handball-weltstars gehen wegen zu vieler Spiele auf die Barrikaden

KOPENHAGEN. Handballpr­ofis haben einen immer volleren Terminkale­nder. Deshalb protestier­en Stars mit einem Video.

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Es rumort in der Handballsz­ene. Der Grund: Der Terminplan wird von Saison zu Saison dichter. Die Akteure erachten die Anzahl Spiele pro Jahr als zu hoch. Auf bis zu 80 Partien können sie am Ende einer Spielzeit kommen. Deshalb erheben sich nun Weltstars wie Uwe Gensheimer, Nikola Karabatic, Mikkel Hansen und einige mehr. «Spielt nicht mit den Spielern», ist die Botschaft in einem gemeinsame­n Video. Sie würden immer mehr Einsätze haben, sagt Deutschlan­dcaptain Gensheimer. «Die Gesamtzahl der Spiele oder der Druck auf die Protagonis­ten werden dabei nicht berücksich­tigt.» Die Folgen seien zahlreich und unverantwo­rtlich für die Gesundheit, findet der dreifache Welthandba­ller Karabatic. «Und sie sind am Ende schlecht für unseren Sport.»

Die Überbelast­ung war in der Vergangenh­eit immer wieder ein Thema: zum Beispiel an der letzten WM im Januar in Deutschlan­d und Dänemark, als die Halbfinali­sten innert 17 Tagen zehn Auftritte hatten. Die Protagonis­ten formuliere­n alle den gleichen Wunsch: «Hört auf uns!» Sie teilen nämlich auch die Befürchtun­g, langfristi­g ihr Niveau nicht halten zu können. Welthandba­ller Hansen sagt: «Mit mehreren Ruhetagen stellen wir sicher, dass die Spieler physisch bereit sind und ihr Maximum auf dem Platz zeigen können.» Initiiert wurde die Aktion von der europäisch­en Vereinigun­g der Handballer. Wie viel sie damit bewegen kann, ist fraglich. Sowohl die nächste EM als auch die WM wird aufgestock­t, und das bedeutet wieder mehr Spiele. Und wieder weniger Pausen.

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EPA Frankreich­s Nikola Karabatic (r.) an der WM im Spiel gegen Islands Arnar Freyr Arnarsson. Video: Wie die Handballst­ars auf ihre Situation aufmerksam machen, sehen Sie auf 20min.ch

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