Zwei Schönheiten an einer Bucht
KOTOR. Hier das historisch bedeutsame Kotor, da das kleine Perast mit seinen Klosterinseln. Zwei Orte mit einer Extraportion Charme.
Unser Motorboot tuckert langsam über das dunkelblaue montenegrinische Meer, der stolze Turm der Sankt-nikolaus-kirche ist schon von weitem zu sehen. Und wäre das nicht schon Postkartenidylle genug, liegen vor Perast noch zwei Inseln: Gospa od Skrpjela (deutsch: Maria vom Felsen) und die Sankt-georg-insel. Erstere ist ein künstliches Eiland, das durch ein Gesteinsmassiv und die Überreste gesunkener Schiffe entstanden ist. Das Klösterchen und die Kapelle der Insel böten fraglos Hand für einen Piratenfilm. Begibt man sich ins Gotteshaus, glaubt man, noch immer das Silber der Seemänner rasseln zu hören. Heute werden hier allerdings nur noch die Häfen der Ehe angesteuert. Die Insel gehört zu den beliebtesten Trauorten Montenegros. Die Landspitze, auf der Perast steht, ragt in die Bucht hinein, was der Ortschaft eine deutlich längere Sonnenscheindauer als den umliegenden Orten beschert.
Nächster Halt: Kotor. Das vielwinklige Gassengewirr der berühmten Altstadt hat einen entscheidenden Vorteil – Fahrverbot. Das Fussvolk muss den Geschäften folglich im Schlendergang nachgehen. Nicht zuletzt deshalb gilt die mittelalterlich anmutende Hafenstadt mit ihren vielen Gässchen und Plätzen als die schönste Stadt Montenegros.
Die ersten Grundsteine wurden hier bereits im 9. Jahrhundert gelegt. Zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert wuchs Kotor – neben Venedig und Dubrovnik – zu einer der wichtigsten Handelsstädte am Adriatischen Meer heran. Der Handel ist inzwischen zwar längst passé, dafür legen aber heute in der gleichnamigen Bucht Kreuzfahrtschiffe und Speedboote mit Touristen an.