«Es liegt an mir, das Gegenteil zu beweisen»
ZUG. Tobias Stephan gilt als der beste Schweizer Goalie, der noch nie Meister geworden ist. Kann er das im dritten Finalanlauf ändern?
Es gibt einige böse Analytiker, die behaupten, mit Stephan könne man nicht Meister werden. Ihm fehle für die ganz grossen Spiele im Playoff das gewisse Etwas, das die wirklich grossen Torhüter auszeichne. Das ist wirklich sehr böse, denn vielleicht war der Zürcher jeweils einfach auch nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Er stand beispielsweise nie bei einem Verein der grossen vier (Bern, ZSC, Davos, Lugano) unter Vertrag, die in diesem Jahrtausend alle Meistertitel unter sich ausgemacht haben.
Was sagt Stephan selbst zu dieser Debatte? «Klar habe ich Fehler gemacht im Playoff, das streite ich nicht ab. Aber die Analysen, die da teilweise gemacht werden, sind etwas leichtfertig. Man kann nicht meine gesamte Karriere auf einige Playoff-serien reduzieren, sondern muss diese jeweils einzeln anschauen», fordert Stephan. Der 35-Jährige sagt aber auch: «Es liegt an mir, das Gegenteil zu beweisen, und es freut mich, dass ich in diesem Jahr eine weitere Chance dazu habe.»
Der Goalie des EV Zug könnte nun endlich zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Trotz der 2:3-Niederlage vom Samstag im zweiten Finalspiel gegen den SC Bern sehen viele den EVZ hinsichtlich des Meistertitels weiterhin im Vorteil. Zweimal stand Stephan zuvor in einem Playoff-final, zweimal musste er am Ende dem Gegner zum Titel gratulieren. Beide Male dem SC Bern. 2010 verlor er mit Servette 3:4, 2017 mit Zug 2:4. Werden für ihn nun aller guten Dinge drei? Klappt es beim dritten Anlauf im Final und gegen den SCB? Stephan sagt: «Meine Lust darauf ist riesig.»