Yakin darf Ferien machen, bevor er wohl entlassen wird
SITTEN. «Der beste Trainer der Schweiz» ist nicht gut genug. Sion-präsident Christian Constantin beurlaubt Murat Yakin.
Wie der FC Sion gestern mitteilte, wurden Trainer Murat Yakin und seinem Assistenten Marco Otero «vorgezogene Ferien gewährt». Für die letzten vier Saisonspiele wird das Team von Christian Zermatten und U-21-trainer Sébastien Bichard betreut. «Nach dem Saisonende wird die Situation neu beurteilt», heisst es weiter.
Es ist das nicht unerwartete Ende der Zusammenarbeit, das sich seit letztem Sonntag angekündigt hatte. Seither schiesst Präsident Christian Constantin nach gewohnter Manier via «Blick» gegen den Trainer. Als Begründung für die Beurlaubung macht er «Mangel an professionellem Engagement des technischen Staffs» geltend. Er soll vor dem Auswärtsspiel gegen den FCZ (0:1) nicht im gleichen Hotel wie die Spieler übernachtet haben. Dass für den Staff kein Platz mehr gewesen sei, ist für CC nur eine Ausrede.
«Ich bin der Arbeitgeber», lässt CC im «Tages-anzeiger» die Muskeln spielen, «ich zahle, und ich zahle gut. Wer bei mir ist, muss sich anpassen.» Yakin fehle der nötige Wille für die Arbeit. Darum will er sich kümmern, wenn die Saison vorbei ist. Aufgeben will er Yakin, den er bei der Einstellung im September 2018 als den «besten Trainer der Schweiz» bezeichnet hat, nicht. Er soll Französisch lernen. «Wenn nicht, um selbst zu reden, dann, um mich zu verstehen», so Constantin. Aber offenbar ist der Beste in CCS Augen nicht mehr gut genug. Teuer schon. Eine definitive Entlassung Yakins (Vertrag bis 2021) und des Staffs würde Constantin geschätzt rund 2 Millionen Franken kosten.