Schweizer müssen mit Pestiziden leben
ZÜRICH. Eine Untersuchung zeigt: In der Schweiz kann man Pestiziden nicht entgehen – nicht einmal, wenn man ausschliesslich Bioprodukte konsumiert.
Die aktuellen Gesetze und Grenzwerte in der Schweiz schützten die Bevölkerung nicht ausreichend vor Pestiziden und anderen Umweltgiften, schreibt der «Ktipp» in seiner aktuellen Ausgabe.
In einer Stichprobe hat das Konsumentenmagazin die Haare von 20 Personen unterschiedlichen Alters aus der deutschen und französischen Schweiz auf über 1800 Schadstoffe untersucht. Demnach ist es hierzulande praktisch unmöglich, seinen Organismus potenziell schädlichen Substanzen zu entziehen. So wiesen die Haare der meisten Testpersonen Spuren von 10 bis 20 verschiedenen Schadstoffen auf, von denen bei chronischer Belastung ein gesundheitliches Risiko ausgehen kann. Einige davon gelten als krebserregend, andere können – in hohen Konzentrationen – das Hormonsystem negativ beeinflussen.
Den schädlichen Stoffen aus dem Weg gehen kann man auch mit bewusst natürlicher Ernährung nicht, wie der Fall einer 77jährigen Frau aus dem Thurgau zeigt. Obwohl sie einen eigenen Biogarten betreibt und sich ausschliesslich bio ernährt, wurden in ihrem Körper über 21 Risikosubstanzen nachgewiesen – darunter auch solche, die schon vor mehreren Jahren verboten worden waren. Wann, wo und wie sie aufgenommen wurden oder auch woher diese konkret stammen, ist unklar, ebenso, wie und ob sie tatsächlich gesundheitsrelevant sind. Auf Nachfrage gab «Ktipp» keine Auskunft über die Höhe der gemessenen Konzentrationen.