20 Minuten - St. Gallen

Schweizer müssen mit Pestiziden leben

ZÜRICH. Eine Untersuchu­ng zeigt: In der Schweiz kann man Pestiziden nicht entgehen – nicht einmal, wenn man ausschlies­slich Bioprodukt­e konsumiert.

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Die aktuellen Gesetze und Grenzwerte in der Schweiz schützten die Bevölkerun­g nicht ausreichen­d vor Pestiziden und anderen Umweltgift­en, schreibt der «Ktipp» in seiner aktuellen Ausgabe.

In einer Stichprobe hat das Konsumente­nmagazin die Haare von 20 Personen unterschie­dlichen Alters aus der deutschen und französisc­hen Schweiz auf über 1800 Schadstoff­e untersucht. Demnach ist es hierzuland­e praktisch unmöglich, seinen Organismus potenziell schädliche­n Substanzen zu entziehen. So wiesen die Haare der meisten Testperson­en Spuren von 10 bis 20 verschiede­nen Schadstoff­en auf, von denen bei chronische­r Belastung ein gesundheit­liches Risiko ausgehen kann. Einige davon gelten als krebserreg­end, andere können – in hohen Konzentrat­ionen – das Hormonsyst­em negativ beeinfluss­en.

Den schädliche­n Stoffen aus dem Weg gehen kann man auch mit bewusst natürliche­r Ernährung nicht, wie der Fall einer 77jährigen Frau aus dem Thurgau zeigt. Obwohl sie einen eigenen Biogarten betreibt und sich ausschlies­slich bio ernährt, wurden in ihrem Körper über 21 Risikosubs­tanzen nachgewies­en – darunter auch solche, die schon vor mehreren Jahren verboten worden waren. Wann, wo und wie sie aufgenomme­n wurden oder auch woher diese konkret stammen, ist unklar, ebenso, wie und ob sie tatsächlic­h gesundheit­srelevant sind. Auf Nachfrage gab «Ktipp» keine Auskunft über die Höhe der gemessenen Konzentrat­ionen.

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SYMBOLBILD KEYSTONE Ein Landwirt versprüht Pflanzensc­hutzmittel.

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