Tottenham schockt Ajax und steht im Cl-final
AMSTERDAM. Drei Tore von Lucas Moura stellen den Spielverlauf auf den Kopf. Ajax-träume nach 2:0-Führung geplatzt.
Fast nichts sprach zur Pause für Tottenham. Matthijs de Ligt (5.) und Hakim Ziyech (35.) hatten Ajax mit 2:0 in Führung gebracht, und die jungen Niederländer kontrollierten die Partie scheinbar problemlos. Tottenham wirkte hilflos, kam kaum mal gefährlich vor das gegnerische Tor. Doch dann erwachten die Engländer, die die letzten drei Partien ohne eigenen Torerfolg verloren hatten. Plötzlich lief es den Spurs.
Da zeigte sich, dass Ajax Amsterdam eben doch eine junge Mannschaft ist. Nachdem die Holländer lange Zeit wie eine routinierte Equipe agiert hatten, gerieten sie nach der Pause – den Finaleinzug vor Augen – in starke Bedrängnis, die Ordnung ging verloren, und vor allem vergass Ajax, was es auszeichnet. Es überliess das Spieldiktat Tottenham und zog das Pressing nicht mehr so konsequent auf. Die Londoner tauchten plötzlich im Minutentakt gefährlich im Ajax-strafraum auf.
Der von PSG zu Tottenham gekommene Brasilianer Lucas Moura machte mit zwei Toren innerhalb von fünf Minuten aus dem 0:2 ein 2:2. Tottenham war in den zweiten 45 Minuten wie verwandelt, hatte Blut geleckt und suchte den dritten Treffer konsequent. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, weil Ajax sich wieder gefangen hatte. Ziyech traf in der 79. Minute nur den Pfosten. Es hätte die Entscheidung zugunsten von Ajax sein Können. Das Nervenspiel ging weiter. Vertonghen traf mit einem Kopfball nur die Latte. In der Nachspielzeit verhinderte Tottenhams Goalie Hugo Lloris das 2:3. In der 96. Minute traf Lucas Moura nach Vorlage von Dele Alli zum 3:2. Es war der Höhepunkt eines verrückten Halbfinals.