20 Minuten - St. Gallen

In diesen Firmen dürfen Mitarbeite­r den CEO duzen

ZÜRICH. Duzis selbst mit dem obersten Chef gehört in vielen Schweizer Firmen dazu. Warum dieser Wandel?

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«Ich bin Roberto.» Dieses Angebot machte der neue POSTCEO Roberto Cirillo im April seinen 50000 Pöstlern. Neu aufs Du setzt seit 2019 auch Aldi Suisse – auf ausdrückli­chen Wunsch des Schweizche­fs Timo Schuster. Duzis mit allen 32000 Mitarbeite­rn hat auch SBB-CHEF Andreas Meyer gemacht. In einem persönlich­en E-mail hat die Sbb-konzernlei­tung im Frühling 2018 allen das Du angeboten.

Warum der Wandel zur Du-kultur? Personalex­perte Matthias Mölleney sieht darin einen gesellscha­ftlichen Trend, der vor allem aus den jüngeren Generation­en entstanden sei: «Firmen setzen aufs Du, weil sie nicht veraltet und steif wirken möchten», so der Hr-berater und ehemalige Swissair-personalch­ef. Bei der SBB heisst es, das Du sei ein Ausdruck des Zusammenrü­ckens.

Zurückhalt­end beim Duzismache­n sind laut der Erhebung von 20 Minuten (Tabelle rechts) die Grossbanke­n Credit Suisse und UBS sowie die beiden Detailhand­elsriesen Migros und Coop. Die Du-kultur-skepsis liege einerseits an den Branchen, anderersei­ts handle es sich eher um traditione­ll ausgericht­ete Unternehme­n, sagt Experte Mölleney. Ein Migros-sprecher sagt, mit dem Sie könnten Mitarbeite­r Achtung gegenüber der Erfahrung der Chefs ausdrücken.

«Die Du-kultur hat dort ihre Risiken, wo sie als Zwang empfunden wird», sagt Mölleney. Das Du nehme eine gewisse Distanz weg (siehe Interview unten). Darum werden Firmen wie die SBB und Post nicht müde, zu betonen, es gebe keine verordnete Du-kultur.

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KEYSTONE POST-CEO Roberto Cirillo macht mit den Angestellt­en Duzis. Post Aldi Suisse SBB Zurich Swiss Bank Cler Lidl Schweiz Raiffeisen Schweiz 2016

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