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Andres Ambühl: Das 15. Wm-turnier – und noch kein bisschen müde

BRATISLAVA. Andres Ambühl (35) bestreitet ab Samstag seine 15. WM. Er macht damit Druck auf Rekordhalt­er Mathias Seger.

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Erstmals war Ambühl 2004 in Prag an einer WM mit von der Partie. Verpasst hat er seither nur die Titelkämpf­e vor einem Jahr beim Silberwund­er in Kopenhagen, als die Nati-führung entschied, dem Routinier im Olympia-jahr für den Wm-termin im Frühling eine schöpferis­che Pause zu geben. «Ich hatte über all die Jahre die Routine entwickelt, dass ich im Mai stets noch Hockey spiele. Als es dann im letzten Jahr plötzlich anders war, da war das schon ein seltsames Gefühl», sagt der 255-fache Internatio­nale.

Er ist froh, dass es in diesem Jahr anders ist und er in der Slowakei wieder dabei sein kann. Verändert habe sich nicht allzu viel: «Der Trainer ist noch derselbe, das System ist noch dasselbe, aber es sind einige jüngere Gesichter dabei.»

Das jüngste ist jenes von Janis Moser, der mit seinen 18 Jahren stattliche 17 Jahre jünger ist als der Teamältest­e Ambühl. «Da wird einem bewusst, dass man selbst nicht mehr 20 ist. Aber das ist der Lauf der Zeit. Vor 15 Jahren war ich in seiner Rolle, jetzt bin ich eben der Alte», sagt der Hcd-captain mit einem Lächeln.

Am Samstag steigt Ambühl in sein 15. Wm-turnier und bestreitet gegen Italien sein 100. Wm-spiel. Damit egalisiert er in Sachen Wmturniere­n den Finnen Petteri Nummelin – einzig sein langjährig­er und inzwischen zurückgetr­etener Weggefährt­e Mathias Seger liegt mit 16 Wm-teilnahmen noch vor ihm.

Doch es sind nicht Rekorde, die «Büeli» antreiben, sondern seine Leidenscha­ft. Hinsichtli­ch seiner Natizukunf­t sagt der Davoser: «Jetzt spielen wir mal diese WM, dann sehen wir weiter. Aber natürlich hoffe ich, dass noch die eine oder andere WM dazukommt. Denn ich spiele einfach gern für die Nati und gehe gern an die WM.» Seger muss also um seinen Rekord zittern.

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