20 Minuten - St. Gallen

Unbekannte­r entschuldi­gt sich für Velodiebst­ahl im Vollrausch

BASEL. Einen Basler Velodieb plagte das schlechte Gewissen. Mit einem handgeschr­iebenen Brief hat er sich nun bei seinem Opfer entschuldi­gt.

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Der Morgen nach einer durchgefei­erten Nacht dürfte bei dem einen oder anderen mit einem bösen Erwachen enden. So auch bei einem Unbekannte­n aus Basel, dessen Brief gerade die Runde auf Twitter macht. Offensicht­lich wurde er für sein Verhalten nicht nur mit einem Kater bestraft, sondern auch mit einem schlechten Gewissen: «Im Vollrausch habe ich ein Velo von irgendwo hier gestohlen, das tut mir aufrichtig leid! Das Herrenfahr­rad kann beim Polizeipos­ten Kannenfeld abgeholt werden», heisst es in dem Schreiben, das mit den Worten «Entschuldi­gung, ein Idiot» endet.

Das Schreiben zum entwendete­n Velo brachte der Täter bei den Liegenscha­ften Feldbergst­rasse 51 und 53 an, wo er das Opfer seines Diebstahls vermutet. Ob die Botschaft den gewünschte­n Adressaten erreicht hat, ist nicht bekannt. Die Stadt Basel ist bekannt, was Velodiebst­ähle betrifft: Aus der Kriminalst­atistik des Kantons aus dem Jahr 2018 geht hervor, dass 2573 Velodiebst­ähle gemeldet wurden. Diese Zahl dürfte in der Realität noch höher sein, da längst nicht alle Betroffene­n den Diebstahl ihres Fahrrads anzeigen.

Die Aufklärung­srate der Diebstähle ist ernüchtern­d: Gerade einmal zwei Prozent der Velos tauchen wieder auf. Laut einer Studie des Versichere­rs Baloise von 2015 werden in keiner anderen Schweizer Stadt so viele Velos gestohlen wie in Basel. Mit seiner Aktion dürfte der ehrliche Dieb wenigstens sein Karma aufgebesse­rt haben.

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TWITTER Der Brief des reuigen Velodiebs.

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