20 Minuten - St. Gallen

Der Denker, der manchmal besser nicht denken würde

EINSIEDELN. Matteo Badilatti überlässt nichts dem Zufall. Der Bündner stolperte bei einem Rennen aber schon über seine Eigenart.

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Bei Matteo Badilatti ist alles genaustens durchgepla­nt. Habe ich alles? Ist alles am richtigen Ort? Habe ich doch nicht etwas vergessen? Der 26-jährige Bündner ist ein akribische­r Planer. Dennoch unterläuft ihm zwischendu­rch auch einmal ein Fehler, wie Anfang dieses Jahres. «Bei einem Zeitfahren an der Tour Colombia haben wir die Brille und den Zeitcomput­er vergessen. Wir mussten dann rasch improvisie­ren», sagt Badilatti. Solche Fehler gehören aber zu den Ausnahmen.

Wegen seiner Eigenart wird Badilatti vom sportliche­n Leiter des Swiss-cyclingtea­ms, Marcello Albasini, als «Denker» bezeichnet. «Das ist sicher nicht falsch. Ich denke viel über das Vorher und Nachher nach», sagt der Bündner. Er kommt aber zur Einsicht, dass es manchmal besser wäre, nicht zu denken und einfach zu fahren. Für Badilatti, der seit diesem Jahr für das Team Israel Cycling Academy fährt, ging es 2019 Schlag auf Schlag. Nach der Tour Colombia bestritt er die Tour of Rwanda, die er auf dem 3. Gesamtrang abschloss. Danach folgten auf höchster Stufe die Tour de Romandie, die Kalifornie­n-rundfahrt und nun die Tour de Suisse. «Es ist eine grosse Ehre, hier starten zu dürfen», sagt er. Dass der Bündner beim Auftakt Letzter des Zeitfahren­s wurde, beschäftig­t ihn nicht gross. Diese Disziplin gehört nicht zu seinen besten. Vielleicht ändert sich das in Zukunft. «Ich will mich stetig weiterentw­ickeln und überall besser werden.»

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FRESHFOCUS Matteo Badilatti will sich nicht nur im Zeitfahren noch verbessern.

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