Bürgerliche fordern Gratis-öv für Junge
BERN. Damit Jugendliche auf den ÖV umsteigen, fordert Bdp-nationalrat Hans Grunder Gratisangebote.
BELIEBT Die Bürgerlichen springen auf die grüne Welle auf: Bdp-nationalrat Hans Grunder fordert in einer Motion, dass «alle Jugendlichen mit Wohnsitz in der Schweiz bis zum Erreichen des 16. Altersjahrs die öffentlichen Verkehrsmittel (ÖV) gratis benützen können». Aber auch Personen bis 25 sollen profitieren: Ihr ÖVABO soll je nach steuerlichem Einkommen «stark verbilligt» werden. Es brauche Anreize, dass sie bereits früh auf den Co2-armen öffentlichen Verkehr umsteigen würden, sagt Grunder. Für ihn ist klar: Das entlastet den Individualverkehr im Auto und leistet «einen grossen Beitrag, um die Klimaziele zu erreichen». Seine Hoffnung: Wer in der Jugend gratis Zug fahren konnte, wird auch später den ÖV nutzen.
Auch der Verband für öffentlichen Verkehr nimmt die Idee grundsätzlich positiv auf. In einem Newsletter schrieb er: «Es ist eine zielgerechte Lösung, aber die Umsetzung ist heikel.» Im Zentrum der Debatte stehen die Kosten. Mit wie viel der konkrete Vorschlag zu Buche schlagen würde, ist schwer zu beziffern. Für einen gänzlich staatlich finanzierten ÖV rechnet die Schweizerische Verkehrsstiftung mit sechs Milliarden Franken jährlich. Präsident Peter Vollmer ist skeptisch. Er befürchtet, dass dem ÖV Geld fehlen würde, um in sein Angebot zu investieren, weil bereits viel Geld durch die Finanzierung der Gratis-tickets gebraucht würde. Die Förderung von Angeboten für Junge wie das SBB-ABO «Seven25» sei deshalb sinnvoller.