20 Minuten - St. Gallen

Viele Frauen sind gegen Genderspra­che

ZÜRICH. Die meisten Schweizeri­nnen halten wenig von der Genderspra­che. Eine Frau bekämpft nun den «Gender-unfug».

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Die Verwendung des gendergere­chten Sprachgebr­auchs, etwa beim Genderster­nchen (Student*innen), ist in der Schweiz höchst umstritten: Eine deutliche Mehrheit von 78 Prozent hält nur wenig von gendergere­chter Sprache. Das zeigt eine Umfrage von 20 Minuten zum Frauenstre­ik bei 11596 Personen. Werden die Resultate nach Geschlecht aufgeschlü­sselt, fällt auf, dass eine grosse Mehrheit der Frauen die Verwendung der Genderspra­che für überflüssi­g hält (siehe Grafik). Gleichzeit­ig haben verschiede­ne Schweizer Unis und Unternehme­n Leitfäden für den gendergere­chten Sprachgebr­auch herausgege­ben. Doch nun regt sich Widerstand: Die Journalist­in Regula Heinzelman­n ist Schweizer Vertreteri­n des int. Vereins Deutsche Sprache. Der Verein kämpft bereits in Deutschlan­d gegen den «Genderunfu­g» und mobilisier­t Intellektu­elle gegen den «zerstöreri­schen Eingriff in die deutsche Sprache». Heinzelman­n ist über das Umfrageres­ultat nicht überrascht: «Wie ich fühlen sich viele Frauen auch in der männlichen Form mitgemeint.»

Anna Rosenwasse­r, Geschäftsf­ührerin der Lesbenorga­nisation LOS, bestreitet das. Viele Frauen würden einfach nicht realisiere­n, dass sie von der Sprache diskrimini­ert würden. Verschiede­ne Studien zeigen, dass sich eine Person etwa beim Wort «Schauspiel­er» eher einen Mann vorstellt – und nicht eine Frau. Trotz Umfrageres­ultat sei es wichtig, auf mehr sprachlich­e Geschlecht­ergerechti­gkeit zu pochen. Rosenwasse­r: «Fortschrit­t ist eine Gewöhnungs­sache.»

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LOS Befürworte­t gendergere­chte Sprache: Anna Rosenwasse­r.
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