20 Minuten - St. Gallen

Street Parade: Rucksack enthielt Bomben-Attrappen

ZÜRICH. Die Polizei fand im Rucksack von der Street Parade Hinweise auf Brandbesch­leuniger. Gegen den mutmasslic­hen Täter wird ermittelt.

- JENNIFER FURER

Der verdächtig­e orange Rucksack, der an der Street Parade für Angst und Schrecken sorgte, war laut Augenzeuge­n nicht ganz verschloss­en. Es schauten Pet-flaschen und Kabel heraus. Der Kantonspol­izei zufolge befanden sich Rohrbomben-Attrappen im Rucksack. «Es sah für die Spezialist­en des Forensisch­en Instituts so aus, dass von einer funktionsf­ähigen Rohrbombe ausgegange­n werden musste», sagt der leitende Ermittler Peter Bächer. Laut dem zuständige­n Staatsanwa­lt Daniel Kloiber waren im Rucksack Kabel, Handy, Metallteil­e und Pet-flaschen mit wahrschein­lich einem Brandbesch­leuniger. Einzig Sprengstof­f und eine Zündvorric­htung fehlten. «So eine Attrappe wurde nicht aus einer Laune heraus gebaut.»

Womöglich erstellte sie ein Deutscher (31) aus dem Kanton Aargau. Er wurde am Sonntag festgenomm­en und ist polizeilic­h bekannt. Der Mann wurde noch nicht befragt. Es gebe aber keine Hinweise auf Verbindung­en zu extremen Gruppierun­gen. Gegen ihn wird wegen Schreckung der Bevölkerun­g ermittelt. Ihm droht eine Freiheitss­trafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe. Zudem könnte er des Landes verwiesen werden. «Wir müssen zuerst die Hintergrün­de erfahren und ergreifen dann die erforderli­chen Massnahmen», so Street-parade-sprecher Stefan Epli. Laut dem forensisch­en Psychiater Thomas Knecht richtete sich die Tat vermutlich nicht direkt gegen die Parade oder deren Besucher. «Dem Täter war es wichtig, für einen Knalleffek­t zu sorgen, der über die Landesgren­zen hinweg für Aufsehen sorgt.»

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 ?? 20M ?? Der Rucksack, in dem vermutlich eine brennbare Flüssigkei­t war, wurde in einem Behälter abtranspor­tiert.
20M Der Rucksack, in dem vermutlich eine brennbare Flüssigkei­t war, wurde in einem Behälter abtranspor­tiert.

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