20 Minuten - St. Gallen

Am Hightech-schlagloch haben Raser keine Freude

Wer zu schnell fährt, wird von dieser Temposchwe­lle abgestraft. Die Erfindung kann den Verkehr auf eine intelligen­te Art beruhigen.

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Damit der Verkehr in Quartieren oder Dörfern mit Tempo 30 sicher bleibt, werden häufig Temposchwe­llen eingesetzt. Doch diese haben Nachteile. Unter anderem hemmen sie den Verkehrsfl­uss, da Fahrzeuge wie Lastwagen, Busse oder tiefergele­gte Autos nur langsam über die Hürde fahren können. Und die Schwelle ist auch dann da, wenn man sich ans Tempolimit hält.

Die schwedisch­e Firma Edeva präsentier­t nun eine neue Lösung. Actibump ist eine Art intelligen­tes Schlagloch, das an einen Radar gekoppelt ist. Stellt das System ein zu hohes Tempo fest, öffnet sich eine rund sechs Zentimeter tiefe Vertiefung, die beim Drüberfahr­en deutlich spürbar ist. Der Fahrer soll so an das geltende Tempolimit erinnert werden. Das Schlagloch kann jedoch in gewissen Situatione­n deaktivier­t werden, etwa bei Rettungsfa­hrzeugen. Auch bei Linienbuss­en bleibt das System inaktiv.

Die Kosten belaufen sich auf circa 50000 Franken für zwei Fahrspuren. Laut Hersteller soll Actibump bei regelmässi­ger Wartung bis zu zwölf Jahre halten. In Schweden und Kanada ist die Lösung bereits im Einsatz. Laut CEO David Eskilsson gibt es auch in der Schweiz Interessen­ten. Woher diese kommen, sagt er nicht. Zumindest die Stadt Zürich sieht derzeit keine Notwendigk­eit, Actibump anzuwenden. Heiko Ciceri von der Dienstabte­ilung Verkehr sagt: «Bei sechs Zentimeter­n sehen wir eine erhebliche Unfallgefa­hr. Wir erachten klassische Elemente wie versetzte Parkplätze und leichte Schwellen als zielführen­der.»

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EDEVA Actibump wird nur dann aktiv, wenn jemand zu schnell fährt.

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