Sind Autobattler das neue «Fortnite»?
ZÜRICH. Ein neues Genre erobert die Game-welt. Autobattler schicken die Spieler in automatisierte Taktikschlachten.
Eine Tendenz zum Hype hatte die Zockerszene schon immer, das liegt bei Games gewissermassen in der Natur der Sache. Doch seit «PUBG» und «Fortnite» gezeigt haben, dass man mit einer simplen Idee eine ganze Branche auf den Kopf stellen kann, schielt man noch stärker auf das potenziell nächste grosse Ding.
Tatsächlich könnte bald ein neues Genre den Battle-royale-titeln Konkurrenz machen. Im Gegensatz zu Br-shootern entscheiden bei diesen Spielen nicht etwa die Fähigkeiten über Sieg oder Niederlage, sondern hauptsächlich Strategie und Glück, denn die Kämpfe trägt der Computer allein aus. Sogenannte Autobattler schicken Spieler gegeneinander in Schlachten auf einem Schachbrett, auf dem Armeen aus taktisch kombinierten Einheiten selbstständig Kämpfe gegeneinander austragen.
Gross gemacht haben den neuen Trend die beiden Publisher der führenden Mobas (Multiplayer Online Battle Arena) Riot Games und Valve. Den Ball ins Rollen gebracht hat eine inoffizielle Erweiterung (Mod) für das Strategiespiel «Dota 2», «Auto Chess». Diese wurde vom chinesischen Studio Drodo entwickelt und schliesslich als Free-to-playmobilegame adaptiert. Valve hat inzwischen mit «Dota Underlords» eine offizielle Adaption des Mods umgesetzt. Riot Games hat «Teamfight Tactics» nachgeschoben.
Ob «Auto Chess» wirklich das neue «Fortnite» wird, wird sich zeigen. Ein Millionenpublikum hat das Spiel bereits angezogen. Tatsächlich zeigt das Autobattler-genre aufs Neue, dass gute Ideen nicht immer nur von den Entwicklern kommen müssen. «Auto Chess» bietet einen einfachen Einstieg, ist relativ leicht zu lernen, entfaltet dann aber immer mehr Tiefgang, der süchtig machen kann.