20 Minuten - St. Gallen

Felssturz, Steinschla­g, Schlammlaw­ine: Regen bringt tödliche Gefahren

ZÜRICH. In den Alpen werde es gefährlich­er, warnt ein Experte. Ein anderer ruft dazu auf, die Gefahren genauesten­s zu beachten.

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Im Juli wurde eine Wanderin (55) im Naturpark Gantrisch im Berner Oberland von einem herabstürz­enden Stein derart schwer verletzt, dass sie noch vor Ort ihren Verletzung­en erlag. Auch in den letzten Tagen kam es zu zahlreiche­n Murgängen, Rutschunge­n, Steinund Felsstürze­n. So etwa in Avers GR und bei Zermatt VS. Ein Teil dieser Abgänge sei auf die teils lokal extremen Niederschl­äge zurückzufü­hren, sagt Eth-professor Simon Löw. Bei Regen steige die Gefahr für Felsstürze drastisch an. Zudem bewirke der Klimawande­l, dass Permafrost­böden tauen und Gletscher sich zurückzieh­en.

Dadurch werde es auch in den Schweizer Alpen gefährlich­er: «In einer neuen Arbeit konnten wir zeigen, dass es aufgrund des Klimawande­ls über die letzten 300 Jahren immer häufiger zu ‹kleineren› Felsstürze­n und Steinschlä­gen mit einem Gewicht von 10 bis 100 Tonnen kam», so Löw. Im Vergleich zum Ausland würden der Bund, die Kantone und Gemeinden aber viel tun, um die Gefahren zu minimieren.

Arthur Sandri von der Abteilung Gefahrenpr­ävention im Bundesamt für Umwelt (Bafu) sagt, jährlich würden rund 100 Millionen Franken in den Schutz vor Steinschla­g, Lawinen und Rutschunge­n investiert. Sandri appelliert auch an die Eigenveran­twortung jedes Einzelnen: «Grundsätzl­ich schützt man sich vor Rutschunge­n am besten, indem man die Gefahrenka­rte beachtet und sich während Starkniede­rschlägen nicht in exponierte­n Gebieten aufhält.»

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KEYSTONE Zwischen Innerferre­ra und Avers fielen am Montag Felsbrocke­n auf eine Strasse.
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BREGAGLIA Am Piz Cengalo kam es gestern zu einem Felssturz.

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