Paar droht Gefängnis, weil es Sand mitnahm
TOULON. Ein Ehepaar wurde an der Grenze gestoppt, weil es rund 40 Kilogramm Sand im Kofferraum transportiert hatte. Das ist in Sardinien verboten.
Einige schöne Muscheln und Steine oder gar ein kleines Fläschchen mit Sand vom Strand aus den Ferien als Andenken mit nach Hause zu nehmen, ist unter Touristen beliebt. Ein junges Ehepaar aus Frankreich hat dies nach seinen Ferien auf Sardinien allerdings ins Extreme getrieben.
Als die beiden die Fähre nach Toulon besteigen wollten, fanden Zollbeamte 40 Kilogramm Sand im Kofferraum des Ehepaars. Den Sand hatten sie aus der Bucht von Chia gestohlen. Abgefüllt war der Sand in 14 Plastikflaschen. Laut der italienischen Zeitung «Corriere della Sera» gab das Ehepaar an, dass es ein Souvenir mit nach Hause habe nehmen wollen. Dass sie mit dem Sandtransport eine Straftat begingen, sei ihnen nicht bewusst gewesen.
Tatsächlich ist es aber nicht erlaubt, Sand, Muscheln oder Kieselsteine der Strände Sardiniens zu entwenden. Der Grund: Der weisse Sand ist bei Touristen sehr beliebt und wird immer häufiger eingesammelt. Nicht selten wird dieser anschliessend auf Ebay oder einer anderen Website im Internet versteigert. Der Sand gilt auf Sardinien aber als öffentliches Gut und ist für das Ökosystem auf der Insel wichtig. Der Versuch, eine so grosse Menge Sand wie im Fall des französisches Paars zu entwenden, kann mit bis zu sechs Jahren Gefängnis bestraft werden.
Nicht nur Sand verlockt Touristen regelmässig zu illegalen Transporten. Wenige Tage zuvor hatten Beamte am Flughafen Cagliari mehrere Kilos gestohlene Muscheln und Steine sichergestellt.