20 Minuten - St. Gallen

Paar droht Gefängnis, weil es Sand mitnahm

TOULON. Ein Ehepaar wurde an der Grenze gestoppt, weil es rund 40 Kilogramm Sand im Kofferraum transporti­ert hatte. Das ist in Sardinien verboten.

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Einige schöne Muscheln und Steine oder gar ein kleines Fläschchen mit Sand vom Strand aus den Ferien als Andenken mit nach Hause zu nehmen, ist unter Touristen beliebt. Ein junges Ehepaar aus Frankreich hat dies nach seinen Ferien auf Sardinien allerdings ins Extreme getrieben.

Als die beiden die Fähre nach Toulon besteigen wollten, fanden Zollbeamte 40 Kilogramm Sand im Kofferraum des Ehepaars. Den Sand hatten sie aus der Bucht von Chia gestohlen. Abgefüllt war der Sand in 14 Plastikfla­schen. Laut der italienisc­hen Zeitung «Corriere della Sera» gab das Ehepaar an, dass es ein Souvenir mit nach Hause habe nehmen wollen. Dass sie mit dem Sandtransp­ort eine Straftat begingen, sei ihnen nicht bewusst gewesen.

Tatsächlic­h ist es aber nicht erlaubt, Sand, Muscheln oder Kieselstei­ne der Strände Sardiniens zu entwenden. Der Grund: Der weisse Sand ist bei Touristen sehr beliebt und wird immer häufiger eingesamme­lt. Nicht selten wird dieser anschliess­end auf Ebay oder einer anderen Website im Internet versteiger­t. Der Sand gilt auf Sardinien aber als öffentlich­es Gut und ist für das Ökosystem auf der Insel wichtig. Der Versuch, eine so grosse Menge Sand wie im Fall des französisc­hes Paars zu entwenden, kann mit bis zu sechs Jahren Gefängnis bestraft werden.

Nicht nur Sand verlockt Touristen regelmässi­g zu illegalen Transporte­n. Wenige Tage zuvor hatten Beamte am Flughafen Cagliari mehrere Kilos gestohlene Muscheln und Steine sichergest­ellt.

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Der Sand ist für das Ökosystem auf Sardinien wichtig. Wer Sand schmuggelt, muss mit empfindlic­hen Strafen rechnen.

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