20 Minuten - St. Gallen

Naomi setzt auf Musik statt Fussball

ZÜRICH. Die Zürcher R’n’b-queen Naomi Lareine hat ihre erste EP veröffentl­icht. Im Interview erzählt sie, wie sich ihre Musik nach ihrem Outing verändert hat.

- MICHELLE MUFF

Naomi, wann hast du das erste Mal gecheckt, dass deine Musik eine grosse Reichweite hat?

Diesen Sommer, als ich realisiert­e, wie viele Veranstalt­er mich buchen. Das war krass: Schliessli­ch hatte ich erst drei Songs auf Spotify, als die Festivalan­fragen kamen.

Seit wann machst du überhaupt Musik?

Ich singe, seit ich ein Kind bin. Richtig ernst bin ich seit 2018 dran: Da hab ich meine erste Single veröffentl­icht.

Und was hast du daneben gemacht?

Ich habe Fussball gespielt und war in der Schweizer Nati.

Warum hast du aufgehört?

Es hatte sich einfach richtig angefühlt. Ich hatte meine Ziele erreicht.

Möchtest du mit deiner Musik etwas bewirken?

Meine Songs sollen andere ermutigen, zu sich selber zu stehen. Ich selber bin lesbisch – für mich ist es wichtig, auch in Bezug auf Sexualität Akzeptanz für alle zu schaffen. Und zu zeigen, dass Homosexual­ität etwas völlig Normales ist.

Wie zeigt sich das in deinen Songs?

Früher habe ich in Liebeslied­ern über Jungs gesungen. Damals hatte ich Liebe im romantisch­en Sinn selber aber noch gar nicht erlebt – weder mit einem Mann noch mit einer Frau. Nach meiner ersten Liebesbezi­ehung, die mit einer Frau war, änderte sich das. Seither singe ich nur noch über Girls.

Hat dich das Überwindun­g gekostet?

Es war für mich ein grosser Schritt. Aber ich wollte authentisc­h sein, zu der stehen, die ich bin. Seit ich von Frauen singe, ist meine Musik viel realer. Der ganze Vibe hat sich verändert, und ich bin extrem daran gewachsen.

Hörst du dir deine alten Lieder noch an?

Manchmal, ja. Sie waren nicht schlecht. Aber ich spüre, dass die Vibes nicht stimmig waren.

Und was steht bei dir zurzeit noch an?

Meine EP ist gerade erschienen, das freut mich riesig und hat jetzt Priorität. Mein Team und ich haben wahnsinnig viel Arbeit reingestec­kt. Ich bin wirklich sehr stolz auf die neue Musik.

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