«Es wird knapp werden mit der Übernahme von UPC»
ZÜRICH. Nächste Woche entscheiden die Sunriseaktionäre über den Kauf von UPC. Sunrise-ceo Olaf Swantee über Anspannung und Störmanöver.
Sie stehen vor dem wichtigsten Deal Ihrer Karriere, der Übernahme von UPC. Bald entscheidet die GV. Sind Sie nervös?
Natürlich bin ich nervös, aber weniger für mich als für Sunrise. Die Übernahme ist für die Firma und für die Schweiz von strategischer Bedeutung. Der Kauf gibt uns die Möglichkeit, rasch 90 Prozent der Haushalte mit superschnellem Internet von 1 Gbit/s zu versorgen. War die letzte Zeit die härteste in Ihrem Leben?
Hart ist für mich, dass viele falsche Fakten transportiert werden. Der grosse Aktionär Freenet spricht sich gegen die Upc-übernahme aus, weil er die Absicht hat, die eigenen Finanzen zu verbessern. Ein Ziel für den Schweizer Telecommarkt hat Freenet nicht. Haben Sie diese Woche den Freenetchef nochmals getroffen? Nein, es gab keine Gespräche mehr. Erstaunlich ist, dass der Aktionär Freenet, der bei uns im Verwaltungsrat sitzt, dieselben Investoren traf wie wir. Nur hat Freenet den UPC-DEAL schlechtgeredet. So etwas habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt. Dass Freenet eine solche Kampagne fährt, ist schon enttäuschend.
Der Upc-kaufpreis beträgt 6,3 Mrd. Fr. und wird von Kritikern als zu hoch beurteilt. Versuchten Sie ihn zuletzt zu drücken?
Nein, der Preis ist fix. Wir haben die Verträge unterschrieben. Zudem läuft das Upc-geschäft besser als erwartet und die Synergien sind höher. Der Preis ist sogar besser geworden.
Wenn die Übernahme durchkommt: Kann Sunrise die Swisscom voll angreifen?
Für die Kunden werden wir sofort neue TV- oder Internetangebote lancieren. Derzeit bezahlen wir Swisscom jährlich 120 Mio. Fr. für die Nutzung der Internetinfrastruktur. Fällt das weg, können wir die Swisscom noch stärker herausfordern. Treten Sie zurück, wenn der Deal abgelehnt wird?
Mir ist klar: Es wird ganz knapp werden mit der Übernahme von UPC. Doch als CEO habe ich einen Plan A und kämpfe dafür. Ich denke nicht darüber nach, was eine Ablehnung für meinen Job bedeuten würde.