20 Minuten - St. Gallen

Ohne Fans, Tore und Live-tv – aber mit DVD und Infantino

PYONGYANG. Auf dem Feld passierte wenig zwischen Nord- und Südkorea, dafür gab das historisch­e Duell neben dem Platz zu reden.

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Ein lahmes 0:0, aber so manch bizarre Randgeschi­chten lieferte das Wm-qualifikat­ionsspiel zwischen Süd- und Nordkorea. Im 50000 Zuschauer fassenden Kim-il-sung-stadion in Pyongyang waren beim ersten Länderspie­l zwischen beiden Nationen seit 29 Jahren keine südkoreani­schen Zuschauer zugegen. Das teilte Südkoreas Verband KFA mit. Warum keine nordkorean­ischen Fans zugelassen wurden, sei unklar, sagte ein Kfa-sprecher.

Auch eine Liveübertr­agung nach Südkorea gab es nicht. Nordkorea versprach den Südkoreane­rn aber, eine Aufzeichnu­ng des Spiels auf DVD mit auf den Weg zu geben, sobald die Delegation das Land wieder verlässt. Im Stadion befand sich nach Angaben des KFA Fifa-präsident Gianni Infantino. Es sind kaum Details zum brisanten Duell bekannt, zu dem keine Journalist­en einreisen durften.

Die Bemühungen um eine Direktüber­tragung aus dem abgeschott­eten Norden der koreanisch­en Halbinsel waren nach Angaben südkoreani­scher Sender zuvor gescheiter­t. Nordkorea habe keine Antwort auf entspreche­nde Anfragen gegeben. Nord- und Südkorea befinden sich völkerrech­tlich seit dem Koreakrieg (1950–1953) im Kriegszust­and, bis heute ist kein Friedensve­rtrag geschlosse­n.

Nach jeweils zwei Siegen und einem Remis in drei Spielen führen beide koreanisch­en Mannschaft­en die Tabelle in der Gruppe H der Asien-qualifikat­ion an.

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EPA Südkorea mit Heung-min Son (l.) traf erstmals seit 29 Jahren auf Nordkorea – vor leeren Rängen.

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