Pendlerzug nach Zürich hat neu 100 Plätze weniger
ZÜRICH. Im Morgenzug von Chur nach Zürich ist es enger geworden – weil neu der Fv-dosto von Bombardier im Einsatz ist.
Pendeln im ÖV bedeutet für viele Stress – vor allem zu den Stosszeiten am Morgen und am Abend. 20-Minuten-leserin Emilia K.* pendelt mit dem IC3 und nimmt jeweils den Zug, der um 7.09 von Chur Richtung Zürich abfährt. Seit ein paar Wochen ist der neue Sbb-doppelstöcker, der Fv-dosto, in einer Komposition von acht Wagen mit einer Länge von total 200 Metern im Einsatz.
Seither sei es viel schwieriger geworden, einen Sitzplatz zu finden, sagt die Pendlerin. «Kann es sein, dass dieser neue Zug weniger Sitzplätze hat als der alte, den ich jeweils genommen habe?» Die SBB bestätigt auf Anfrage: «Ja, in diesem Fall ist das korrekt.» Gemäss Angaben auf der Website Reisezuege.ch verfügte der Zug, der bis vor kurzem auf der Strecke der Leserin verkehrte, über 704 Sitzplätze. Der betroffene Fv-dosto von Bombardier bietet hingegen nur 606. Die SBB räumt ein, dass das an einzelnen Tagen zu Platzproblemen führen könne. «Bei den betroffenen Kundinnen und Kunden entschuldigen wir uns», sagt Sprecher Raffael Hirt. Bei einer durchschnittlichen Belegung seien die 606 Sitzplätze aber ausreichend.
Die Pendler-lobby Pro Bahn findet die Reduktion der Sitzplatzkapazität um 14 Prozent in der Stosszeit «nicht ganz nachvollziehbar», wie Präsidentin Karin Blättler sagt – «zumal gemäss Auslastungsanzeige auf der Sbb-mobileapp bei dieser betroffenen Zugverbindung in der zweiten Klasse von einer sehr hohen Belegung ausgegangen wird».
Bei der morgendlichen Verbindung von Chur nach Zürich sei eine Verstärkung des Zuges derzeit kein Thema, teilt die SBB mit. Die Rollmaterialplanung beobachte die Strecke aber und werde reagieren, sollte sich das Platzproblem verschärfen.
*Name geändert