Salt-chef stellte sich den Fragen der Leser
ZÜRICH. Pascal Grieder ist CEO der Telecomfirma Salt. Im Rahmen der Reihe «Live aus dem Chefbüro» stellte der Topmanager sich den Fragen der Leser.
Daniel: Warum gibt es bei Salt noch kein 5G, während die Konkurrenz mächtig Gas gibt?
5G ist für uns absolut wichtig. Wir haben bereits diverse Antennen in Betrieb. Aber das Angebot haben wir noch nicht für Kunden geöffnet, weil die Nachfrage nicht hoch genug ist. Sobald sich das ändert, beschleunigen wir den Rollout. Noch in diesem Jahr geht es für gewisse Kunden mit 5G los. Carmen: Das Warten beim Callcenter ist eine Zumutung. Ich vermute hier eine Absicht.
Das tut mir leid. Langes Warten ist nie Absicht. Wir wollen zufriedene Kunden. In Service und Beratung haben wir viel investiert und uns verbessert. Meist nehmen wir Anfragen nach einer Minute entgegen. Rahel: Warum können viele Callcenter-mitarbeiter kein korrektes Deutsch?
Der Anspruch ist, dass alle die jeweilige Sprache beherrschen. Unsere Callcenter sind teils im Ausland, etwa in Athen und Lissabon. In Lissabon sind Saltmitarbeiter angestellt, in Athen nicht. Die Qualitätsansprüche sind für alle Standorte gleich. Die Übernahme von UPC durch Sunrise ist gescheitert. Überlegen Sie sich nun einen Kauf? Salt stand der Übernahme neutral gegenüber. Wir haben das Rüstzeug für den Erfolg und wollen diesen im Alleingang realisieren. Klar ist: Übernahmen sind immer eine Frage des Preises. Ich gehe aber davon aus, dass es im Schweizer
Markt zu einer Konsolidierung kommen wird.
Salt-besitzer Xavier Niel ist Milliardär und könnte Mittel freimachen. Haben Sie diese Woche mit ihm gesprochen?
Unser Besitzer ist finanziell gut gepolstert. Wenn eine Transaktion Sinn macht, würde er vermutlich die Mittel finden. Ich habe in den letzten Tagen aber nicht mit Niel gesprochen.
Julia: Wann wird das teure Roaming endlich abgeschafft?
Das ärgert mich auch. Fakt ist, dass wir als kleine Schweiz zu den ausländischen Anbietern gehen und die Leistungen dort teuer einkaufen müssen. Trotzdem haben wir es geschafft, zumindest für Europa und die USA eine attraktive Flatrate zusammenzustellen. Weil die Leute mit Flatrate-abos im Ausland mehr surfen, verdienen wir uns mit Roaming keine goldene Nase.