Klimawandel macht Angst wie nie zuvor
ZÜRICH. Fast jeder Dritte hält den Klimawandel für eines der wichtigsten Probleme. Besonders Unpolitische werden aktiv.
Schweizer machen sich so grosse Sorgen um das Klima wie seit zehn Jahren nicht mehr. Das zeigt der neuste Sorgenbarometer der Credit Suisse. Fast jeder dritte Befragte (29 Prozent) zählt den Umweltschutz und den Klimawandel zu den wichtigsten fünf Problemen. Im Vergleich zur letzten Befragung sind das 6 Prozentpunkte mehr.
Es zeigten sich zwar deutliche Unterschiede je nach Parteizugehörigkeit, schreiben die Forscher um Politikwissenschaftler Lukas Golder. So halten Anhänger linker Parteien den Klimawandel mit 45 Prozent für eines der wichtigsten Probleme. Rechnet man nur die Anhänger der Grünen, sind es gar 61 Prozent. Auf Platz drei folgen aber bereits jene, die sich nicht an eine Partei gebunden fühlen oder sich dazu nicht äussern wollten. «Es ist ein Hinweis, dass die Klimafrage das Potenzial hat, neue Gruppen und Kräfte zu politisieren und diese gegebenenfalls auch für die politische Beteiligung zu mobilisieren», so der Bericht.
Auch Leser S.F.* hat vor, mehr in der Schweiz Ferien zu machen. M.G.* sagt: «Man kann schon kleine Dinge tun, die zusammen einen enormen Unterschied machen können, etwa Strom oder Wasser sparen.» Trendforscherin Karin Frick begründet die grosse Klimasorge mit der Dauerpräsenz des Themas. «Alle Organisa- tionen und Anbieter, die sich für die Umwelt engagieren, nutzen die Gunst der Stunde, um darauf aufmerksam zu machen.» Dennoch könnte das Thema in einigen Jahren weniger Sorgen machen. «Etwa bei einer Wirtschaftskrise mit hoher Arbeitslosigkeit.»
*Name der Redaktion bekannt