«Die Verschütteten hatten riesiges Glück»
ANDERMATT. Gestern löste sich im Gebiet Oberalppass eine Lawine. Sie verschüttete mehrere Wintersportler.
Eine 60 Meter breite Lawine donnerte gestern in Andermatt über die Piste. Ein Leservideo zeigt, wie die Schneemassen mehrere Skifahrer unter sich begruben. Die Retter befürchteten zuerst das Schlimmste. Doch vier Verschüttete konnten sich selbst befreien, zwei weitere wurden nur leicht verletzt geborgen. Laut einem Bergretter hatten alle riesiges Glück.
Eine 300 Meter lange und 60 Meter breite Lawine ging gestern Vormittag im Gebiet Oberalppass/hinter Felli in der Nähe von Andermatt nieder. Ein Leser-video zeigt, dass Dutzende Personen auf der Piste waren, als die Schneemassen sie überraschten. Mehrere Personen wurden von der Lawine mitgerissen, wie die Kapo Uri mitteilte.
Die Rettungskräfte befürchteten das Schlimmste. Mehrere Rega-helikopter wurden aufgeboten, über 40 Einsatzkräfte mit Hunden suchten nach Verschütteten. Vier Personen konnten sich unverletzt selbst befreien. Zwei weitere wurden leicht verletzt geborgen und mit der Rega ins Kantonsspital Uri geflogen. Bei den Verletzten handelt es sich laut Polizei nicht um Kinder. Gegen 18 Uhr brachen die Helfer die Suche ab – es gab keine Hinweise auf weitere Opfer. Die Hotline für Vermisste wurde abgeschaltet.
Zum Unglückszeitpunkt galt laut dem Institut für Schnee- und Lawinenforschung die Gefahrenstufe «erheblich». Grund war der viele Neu- und Tiefschnee der vergangenen drei Tage. Gemäss Klaus Marquardt von Meteonews blies zudem ein starker Wind. Trotzdem war die Piste, auf der die Lawine niederging, geöffnet. Die Kantonspolizei Uri hat Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen. Die Staatsanwaltschaft ist informiert. Gestern war noch völlig unklar, ob ein Wintersportler die Lawine ausgelöst hatte. Laut Reto Pfister von der Kantonspolizei Uri wird unter anderem ein Freerider gesucht, der sich oberhalb der Lawine befand, als diese runterging.