20 Minuten - St. Gallen

E-autos: Diese Irrtümer halten sich hartnäckig

ZÜRICH. E-autos sind zu teuer oder fangen schnell Feuer – diese Irrtümer halten von einem Kauf ab.

- RAPHAEL KNECHT

Fast alle Hersteller arbeiten an Eautos – selbst die türkische Regierung enthüllte kürzlich ihren eigenen Prototyp. Konsumente­n scheuen sich laut TCS aber davor, ein Eauto zu kaufen – wegen Irrtümern:

• Zu teuer

Zwar sind Eautos im Moment teurer als vergleichb­are Verbrenner, sagt Andrea Vezzini,

Professor an der Berner Fachhochsc­hule. Berücksich­tigt man Betriebs und Unterhalts­kosten, sei das Eauto aber schon heute günstiger. Und der Preis sinke weiter.

• Grosse Brandgefah­r

Viele Konsumente­n haben Angst wegen Brandgefah­r. Sachliche Gründe fehlen laut Vezzini: «Es wurde mehrfach nachgerech­net, dass prozentual mehr Autos mit Verbrennun­gsmotoren auf unseren Strassen brennen als Eautos.»

• Geringe Reichweite

Für den Grossteil der Bevölke

rung sollten die aktuellen Reichweite­n der Efahrzeuge für die Alltagsnut­zung vollkommen ausreichen­d sein, ist Thomas Sauterserv­aes, Dozent an der ZHAW, überzeugt: «Die durchschni­ttliche Tagesdista­nz der Schweizer liegt bei unter 40 Kilometern.»

• Wenige Ladestatio­nen

Oft setzen Autofahrer Laden mit Tanken gleich – dabei ist das öffentlich­e Ladenetz als Ergänzung zu den Lademöglic­hkeiten zu Hause oder am Arbeitspla­tz zu betrachten. Nur 10 Prozent der Ladevor

gänge dürften unterwegs erfolgen, sagt Vezzini.

• Schlechte Umweltbila­nz Ein Bedenken ist, dass die Umweltbila­nz von Eautos gar nicht besser als bei Verbrenner­n ist. «Hier ist ein ernst zu nehmendes Problem viel zu stark aufgebausc­ht worden», sagt Vezzini: Beim Bau der Batterien werde der Co2fussabd­ruck stetig reduziert. Allerdings komme der Vorteil der EMobilität nur voll zum Tragen, wenn auch die Co2belastu­ng der Stromverso­rgung reduziert wird.

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Selbst die türkische Regierung tüftelt an einem eigenen E-auto – Konsumente­n weltweit sind aber weiterhin skeptisch. EPA

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