20 Minuten - St. Gallen

Hausaufgab­en sollten nicht ersatzlos gestrichen werden

ST. GALLEN. In einer Primarschu­le wurden die Hausaufgab­en versuchswe­ise abgeschaff­t. Ersatzlos streichen sollte man laut Experten die Ufzgi aber nicht.

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An der Primarschu­le Feldli-schoren in St. Gallen wurden Hausaufgab­en für einen Versuch ein halbes Jahr lang abgeschaff­t, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtete. Für viele Kinder seien Hausaufgab­en ein Stress. Zudem seien Kinder, deren Eltern arbeiten oder die aus bildungsfe­rnen Familien stammen, benachteil­igt. Auch sei der Nutzen der Hausaufgab­en in der Forschung umstritten. Als Ersatz für die Hausaufgab­en wurde in der Schule eine Lernzeit von 20 bis 30 Minuten an vier Tagen pro Woche eingeführt.

Hausaufgab­en ersatzlos streichen, das wäre laut Experten keine gute Idee. «Hausaufgab­en sind wichtig. Der Schulstoff wird so nochmals vertieft», sagt Beat A. Schwendima­nn, Leiter Pädagogisc­he Arbeitsste­lle beim Dachverban­d Lehrerin

nen und Lehrer Schweiz (LCH). Zudem werde das selbststän­dige Arbeiten gefördert. «Werden die Hausaufgab­en zu Hause erledigt, muss man auch mal ohne Hilfe oder Aufsicht eine Aufgabe lösen.» Das Verlagern der Hausaufgab­en in die Schule habe aber auch Vorteile. So könnten Aufgaben in Gruppen gelöst werden oder

Schüler könnten Betreuungs­personen Fragen stellen. Doch kommt dadurch das selbststän­dige Lernen nicht zu kurz? «Die Aufgabenst­ellung sollte darauf ausgelegt sein, dass nach wie vor selbststän­diges Arbeiten gefördert wird», so Schwendima­nn. Eine optimale Aufgabeste­llung sei aber generell komplex (siehe Box).

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KEYSTONE Der Nutzen der Hausaufgab­en ist in der Forschung umstritten.

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