Woher kommendie Fake-schneeflocken?
ZÜRICH. Gestern fielen in Zürich Schneeflocken – doch sie waren nicht echt. Die wichtigsten Antworten.
Eine feine Schneeschicht bedeckte gestern Morgen die Strassen in Zürich. Doch das war kein natürlicher Schnee. Roger Perret von Meteonews sagt: «Es muss sich hier um Industrieschnee handeln.»
Wie entsteht der Fake-schnee? Für die Ausbildung von Industrieschnee braucht es laut Melanie Flubacher von Meteo Schweiz eine Hochdruckwetterlage mit Minustemperaturen inner und unterhalb einer stabilen, tief liegenden und sehr feuchten Nebeldecke.
In Gebieten mit Industrieanlagen oder hohen Strassenverkehrsemissionen würden zudem vermehrt Staub und Sandteilchen in diese feuchte Nebelschicht gelangen. «Diese wirken als Kondensationskeime, an die sich die unterkühlten Wassertröpfchen in der Nebelschicht anlagern und festfrieren können.»
Ist der Industrieschnee schädlich?
«Diese Schneeflocken enthalten eventuell mehr Staubpartikel als reguläre Schneeflocken», sagt Flubacher. Der Schnee sei aber nicht gesundheitsgefährdend.
Wie häufig sind diese Flocken?
Laut Flubacher kommt Industrieschnee bei der MeteoschweizStation in Gerlafingen SO besonders häufig vor. Grundsätzlich sei Industrieschnee aber nicht so häufig, da die oben beschriebene Wetterlage über Tage fortbestehen müsse, so Flubacher.
Stimmt es, dass der Schnee oft rund um Kehrichtverbrennungsanlagen fällt?
Ja. Industrieschnee ist kein rein städtisches Phänomen. Flubacher: «Er kommt vor allem in Regionen mit Kehrichtverbrennungsanlagen vor. Diese stossen genügend Partikel aus.» In Städten tauche es aber vermehrt auf, weil noch weitere Faktoren zur Partikel und Feuchtigkeitsproduktion beitrügen.