Was macht Federers Gegner im Trikot der Grasshoppers?
MELBOURNE. John Millman ist einer der normalsten australischen Tenniscracks. Und hat ein Faible für die Schweiz.
Millman kennt sich in der Deutschschweiz aus. Einst spielte der Australier für den TC Zug Interclub in der Nationalliga B, und vor zwei Jahren lud ihn Roger Federer zur Vorbereitung auf die Rasensaison in den Raum Zürich ein. Federer betonte in Melbourne nach dem Zweitrundensieg gegen Filip Krajinovic, Millman sei einer der Spieler, die am meisten aus ihrem Potenzial herausholten. Geblieben ist dem Baselbieter die Niederlage am US Open 2018, als ihm das feuchtheisse Wetter zusetzte und Millman die
Teamplayer: John Millman. Federer – Millman im Ticker auf 20min.ch
Chance packte.
Der 30-Jährige hat tennismässig nicht die Fähigkeiten von Nick Kyrgios und Bernard Tomic, er hat aber auch nicht deren Ego und ist so – zusammen mit Alex de Minaur – der
australische Spitzenspieler, der die Werte dieser Tennisnation heute am besten verkörpert. Davis-cup-captain Lleyton Hewitt sagt: «Er ist der perfekte Teamspieler. Auf ihn kann man sich verlassen.» Das bestätigt Rainer Leemann. Der langjährige Zuger Interclubverantwortliche hatte Millman verpflichtet, er erinnert sich an das Abstiegsspiel in Lugano: «John verlor knapp, wir wären aber auch sonst abgestiegen. Auf dem Parkplatz hat er sich bei jedem Supporter entschuldigt.» Die Bande haben gehalten. Millman reiste zwei Jahre später, als ihn eine Schulterverletzung zur Pause zwang, mit den Zugern zum Nlc-spiel nach Lausanne und sass bei einem Spiel Leemanns auf der Bank. In jener Zeit hat ihm GC-FAN Leemann auch das Shirt des Rekordmeisters übergestreift.
Die Kräfteverhältnisse zwischen Federer und Millman dürften heute ausgeglichener sein als im Fussball zwischen Basel und GC.