20 Minuten - St. Gallen

China riegelt Grossstädt­e wegen Virus ab – acht Schweizer sitzen fest

PEKING. China schottet wegen des grassieren­den Coronaviru­s mehrere Städte ab. Auch Schweizer sind davon betroffen.

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Im Kampf gegen die mysteriöse Lungenkran­kheit hat die Regierung gestern besonders stark betroffene Städte nahezu dichtgemac­ht. In der 11-Millionenm­etropole Wuhan wurden schon gestern Morgen Flüge, Züge, Fähren, Fernbusse und der öffentlich­e Nahverkehr gestoppt und die Ausfallstr­assen gesperrt, wenige Stunden später folgten Beschränku­ngen für vier weitere Städte. Insgesamt sind gegen 20 Millionen Menschen betroffen. In der Öffentlich­keit sollen Schutzmask­en getragen werden – ansonsten drohen Strafen. Rasch waren Strassen, Märkte und Einkaufsze­ntren wie leer gefegt. Auch in Peking gab es Konsequenz­en: So wurde etwa der Kaiserpala­st ab Samstag für Besucher geschlosse­n, Grossveran­staltungen zum chinesisch­en Neujahr wurden abgesagt.

Betroffen sind laut dem Eidgenössi­schen Aussendepa­rtement auch acht Schweizer Staatsange­hörige, die sich alle in Wuhan befinden. Die Botschaft stehe in Kontakt mit ihnen, habe aber noch keine Kenntnisse von Ausreisewü­nschen, heisst es. Der Schweizer R. S.*, der im rund 2000 Kilometer entfernten Sanya auf der Insel Hainan weilt, sagt gegenüber 20 Minuten: «Ich meide die Stadt. Hierher kommen nun über das chinesisch­e Neujahr viele Gäste, auch aus Wuhan. Ich bin verunsiche­rt und gehe kaum noch aus dem Haus.» In China tätige Schweizer Firmen wie Novartis oder ABB raten ihren Mitarbeite­rn, im Homeoffice zu arbeiten, Mundschutz zu tragen und oft die Hände zu waschen.

Bislang wurde das Coronaviru­s in China bei rund 620 Menschen nachgewies­en, 18 starben an der Infektion – gestern erstmals auch eine Person ausserhalb der Provinz Hubei. SDA/20M

*Name der Redaktion bekannt

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