Wahlplakat mit Waffe sorgt für Aufregung
FRAUENFELD. Cornelia Büchi (SVP) steht wegen ihrer Wahlwerbung in der Kritik. Auf Plakaten posiert sie mit einem Gewehr. Sie selbst sieht die Sache entspannt.
«Zielorientiert auch im Grossen Rat», steht auf dem Plakat, für das Svp-kantonsratskandidatin Cornelia Büchi kritisiert wird. «Grauenhaftes Wahlsujet», schreibt jemand auf Facebook, «krank und geschmacklos» ein anderer. Auch Zuspruch findet das Plakat: «Super» oder «Powerlady» ist zu lesen.
Zu reden gibt vor allem das Attentat im Zuger Kantonsrat 2001. Während einer Sitzung des Rates betrat Friedrich Leibacher den Saal und erschoss 14 Politiker. «Bringen Sie zu Ende, was ein anderer am 27. September 2001 begonnen hat? Oder fehlt Ihnen einfach der Realitätsbezug?», fragt eine Userin.
Büchi kann verstehen, dass man das Plakat nicht gut findet, wenn man es in Zusammenhang mit dem Attentat in Zug stellt. «Doch das Plakat steht nur neben dem Schützenhaus.» Zudem habe sie ein Mailing direkt an Schützenfreunde gemacht. Für sie sei die Waffe ein Sportgerät. Sie wolle niemanden verletzen. Auf die Idee für das Plakat kam sie wegen Parallelen zwischen der Politik und dem Schiessen. «Im Schiesssport muss man konzentriert und zielorientiert handeln», sagt Büchi.
Das gelte auch für die Politik.
Politologe Mark Balsiger rät Büchi, auf Social Media die Sachlage nochmals zu erläutern, damit es für alle klar ist, und sich zu entschuldigen. «Die Plakate mit der Waffe stehen ja nicht im ganzen Kanton auf jeder Wiese. Es sind nur zwei beim Schützenhaus», sagt Balsiger. Dennoch: «Hätte mich Frau Büchi vorab gefragt, hätte ich ihr von Werbemitteln mit Waffen abgeraten.» Diese würden Emotionen auslösen. Vermutlich sei das Büchi nicht bewusst gewesen. Sie habe das Plakatsujet wohl aus dem Bauch heraus lanciert.