Lenker masturbiert bei voller Fahrt auf der Autobahn
ZÜRICH. Leser J. U. bot sich am Sonntagnachmittag auf der Autobahn ein kurioses Bild: «Ich bemerkte einen Wagen, in dem ein älterer Mann sass und masturbierte – bei voller Fahrt», erzählte der 25-Jährige. Er war so verdutzt, dass er die Szene auf Video festhielt. «Das ist gefährlich und total unangebracht», so U. Laut Carmen Surber, Sprecherin der Kapo Zürich, ist Selbstbefriedigung am Steuer strafbar: «Während des Fahrens muss der Lenker seine Aufmerksamkeit auf den Strassenverkehr richten.» Andernfalls drohten Bussen oder ein Ausweisentzug.
ZÜRICH. Laut dem TCS ist Ablenkung am Steuer eine der Hauptursachen für Unfälle. Mit Busse bestraft werden können alle Handlungen, die den Fahrer länger als einen kurzen
Auch bei einem Unfall könnte das «Handanlegen» Folgen haben: «Der Unfallverursacher könnte verurteilt werden. Dann kann die Versicherung 20 bis 25 Prozent der Entschädigung an den Dritten zurückfordern», sagt Bernd de Wall, Sprecher der Versicherung Allianz. Laut ihm muss man nicht masturbieren, um mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen: «Im Einzelfall stellen das Telefonieren mit Freisprechanlage, das Ablesen des Tempos oder ein Blick aufs Navi einen Verstoss gegen das Strassenverkehrsgesetz dar.» Moment ablenken oder erschweren, dass beide Hände am Lenkrad sind. Zulässig sind nur Verrichtungen, die sehr kurz dauern, etwa ein Blick auf das Armaturenbrett.