20 Minuten - St. Gallen

Im Swisscom-shop riechts nach Feige

ZÜRICH. Die Swisscom will in ihren Shops einen eigenen Duft versprühen. Doch das gefällt nicht allen Kunden.

- BSC/DOB

Marken sollen mit allen Sinnen erlebbar sein. Das ist das Ziel vieler Unternehme­n. Auch die Swisscom schlägt einen solchen Weg ein: Der Telecomkon­zern versprüht in seinen Shops einen eigenen Duft. Dieser soll dafür sorgen, dass die Kunden die Wartezeit als angenehmer empfinden, wie Sprecherin Annina Merk zu 20 Minuten sagt. Die exakte Zusammense­tzung des Dufts hält die Swisscom geheim. Er riecht aber laut Merk «etwas nach grünen Blättern, in der Herznote nach Iris und Feige und in der Basisnote nach Sandelholz und weissem Moschus».

Doch die Düfte in den Läden können Risiken bergen (siehe Interview). Tatsächlic­h sorgen sich viele Kunden sogar über wohlrieche­nde Düfte in den Shops, wie Professor Claus Noppeney von der Berner Fachhochsc­hule sagt: Die Leute haben Angst davor, dass die Gerüche Allergien oder Unverträgl­ichkeiten hervorrufe­n.

Bald duftet es in allen Swisscom-shops nach grünen Blättern.

Die Swisscom hat offenbar keine Angst, dass der Duft Kunden stören könnte: Der Einsatz von Düften sei bei den Kunden bisher gut angekommen. Im

Laden ist der Duft zwar wahrnehmba­r, bei der Kreation sei aber stark darauf geachtet worden, einen dezenten Duft herzustell­en, erklärt Swiss

Sind Düfte in Läden eine gute Idee? Nicht unbedingt, denn die versprühte­n Düfte könnten toxisch sein. Daher muss ein Unternehme­n absolut sicher sein, dass die Gerüche harmlos sind. Zudem müssen sich die Mitarbeite­r wohlfühlen.

Und wenn die Mitarbeite­r wegen der Düfte am Arbeitspla­tz com-sprecherin Merk.

Den gleichen Geruch an verschiede­nen Standorten herzustell­en, sei mit sehr grossem Aufwand verbunden und eine kaum lösbare Herausford­erung, so Noppeney. Er rät deshalb eher von künstliche­n Düften in Filialen ab. «Das schafft nur neue Probleme.» Stattdesse­n könnten angenehme Düfte mit einer Aktivität verbunden werden.«die Kunden könnten beispielsw­eise Kaffee kochen. Damit hätten die Leute etwas zu tun und sorgen für angenehme Gerüche.»

Die Düfte in der richtigen Dosierung zu verteilen, sieht auch die Swisscom als Herausford­erung: So könne es dauern, bis die passende Intensität gefunden sei.

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