Coach beobachtet und tadelt via Bildschirm und Boxen
MÜNCHWILEN. Update Fitness setzt zu Randzeiten auf Betreuung aus der Ferne. Ein Trainer sitzt in einer Zentrale und betreut die Gäste.
Das Ostschweizer Unternehmen Update Fitness geht neue Wege. In einigen Centern gibt es zeitweise kein Personal. Das heisse aber nicht, dass die Gäste an den Geräten nicht betreut werden, stellt Geschäftsführer Michael Ammann klar. «Ein Live-coach begleitet den Trainingsbetrieb aus einer Zentrale. Sein Bild wird live ins Center übertragen.» Er könne über die Lautsprecheranlage Informationen durchgeben, über Terminals seien auch Videogespräche möglich.
Laut Kunden sind auch schon Kommandos aus den Lautsprechern gekommen, etwa wenn jemand die gebrauchten Hanteln nicht zurückgelegt hatte. Das erste Center, bei dem zu Randzeiten kein Trainer mehr vor Ort war, war im letzten Sommer Aadorf. Mittlerweile sind es in der ganzen Schweiz 18. Ammann sagt:
Bei Update Fitness ist zu Randzeiten nicht jedes Center mit Personal besetzt. Video: Auf 20min.ch siehst du, wie die Fernbetreuung funktioniert.
«Es gab zu Beginn auch Bedenken. Die Erfahrungen damit sind nun sehr positiv. Aufgrund der Nachfrage wollen wir das System ausbauen.» Zu grösseren Zwischenfällen sei es noch nicht gekommen.
Der Fitnessbetreiber David Geisshüsler sagt: «Fernbetreute Fitnesscenter sind der
grösste Schwachsinn. Es braucht Trainer vor Ort.» Der ehemalige Profi-kanute und Fitnessexperte Edy Paul meint, das fernbetreute Coaching sei eine neue Form. Er wolle es nicht generell als gut oder schlecht bewerten. Infrage komme es aber nur bei erfahrenen Sportlern.