Nach den Abfahrtspartys folgt die Ernüchterung
CRANS-MONTANA. Die Schweizerinnen können in der Kombination nicht überzeugen, Federica Brignone siegt.
Die Schweizer Festspiele im Wallis, sie sind gestern zu Ende gegangen. Aber nicht so, wie sich das die Gastgeberinnen erhofft hätten. Nachdem Lara Gut-behrami und Corinne Suter am Freitag und Samstag zwei Doppelsiege in der Abfahrt feiern konnten, gingen die Schweizerinnen in der Alpinen Kombination leer aus. Es triumphierte Federica Brignone (ITA) vor Franziska Gritsch (AUT) und Ester Ledecka (CZE).
Michelle Gisin verpasste als Vierte das Podest nur um elf Hundertstelsekunden. Wobei der Kombinations-olympiasiegerin die Analyse einigermassen leichtfiel. Im Super-g am Morgen war sie schnell unterwegs gewesen – schneller noch als Brignone. Doch dann unterlief ihr in der Einfahrt zum Steilhang ein folgenschwerer Fehler, der ihr 1,1 Sekunden Rückstand einbrachte. «Trotzdem kann ich positiv von diesem Berg weggehen», meinte Gisin. Sie war in der ersten Abfahrt am Freitag gestürzt. «Bis zu meinem Fehler war ich vor Federica, das stimmt mich zuversichtlich.»
Wendy Holdener (5.) dagegen verpasste den Podestplatz vor allem am Nachmittag im Slalom. In ihrer Spezialdisziplin kam die Schwyzerin gar nicht auf Touren. «Es war ein Kampf, ich war im Slalom zu wenig in der Falllinie, immer etwas zu spät, musste deshalb bremsen», sagte sie im Interview mit SRF.
Dank des Sieges übernimmt Brignone die Führung im Gesamtweltcup – vor der nach dem Tod ihres Vaters weiterhin pausierenden Mikaela Shiffrin. Wann die Amerikanerin in den Weltcup zurückkehrt, ist weiterhin unklar.
Corinne Suter.