Swisscom zahlt nach Störung Schadenersatz
ZÜRICH. Ein Kunde will wegen einer Panne bei der Swisscom viel Geld verloren haben. Der Telecomkonzern reagiert.
KONTROVERS Swisscomkunde Patrick Di Scala ist wütend: Mit einem Tool des Telecomkonzerns hat er eine Website für sein kleines Reiseunternehmen erstellt – doch genau zu jener Zeit, als er einen Stand an der Ferienmesse Fespo betrieb, gab es bei der Swisscom eine Störung. «Für mich ist eine kleine Welt zusammengebrochen», sagt Di Scala zu 20 Minuten. Er ist überzeugt: Wegen der Störung habe er Tausende Franken verloren. Potenzielle Neukunden, die er an der Fespo zwischen dem 30. Januar und 2. Februar habe erreichen können, hätten auf seiner Website nur ein Chaos vorgefunden, so Di Scala. Die Bilder und Texte seien übereinandergelegen. So seien ihm viele Buchungen entgangen. Die Störung soll es noch am 6. Februar gegeben haben.
Die Seite hat Di Scala mit dem kostenpflichtigen Homepage Tool der Swisscom aufgebaut. Di Scala beschwerte sich und wollte von der Swisscom 5000 Franken als Entschädigung. Das Geld soll einen Teil der Standkosten von 5450 Franken und der entgangenen Buchungen decken. Die Swisscom bot ihm letztlich 1000 Franken an. Damit war Di Scala aber zuerst nicht zufrieden. «Angesichts des entstandenen Schadens ist das viel zu wenig.» Inzwischen hat er das Angebot aber angenommen.
Auf Anfrage teilt die Swisscom mit, es handle sich um einen Einzelfall und um keine grössere Störung. Auch gebe es keinen Zusammenhang mit den Störungen der letzten Wochen. Dass die Swisscom dem Kunden 1000 Franken zahle, sei «absolut» kein Schuldeingeständnis. «Das grosszügige Angebot war reine Kulanz», so Sprecherin Annina Merk. Gemäss den allgemeinen Geschäftsbedingungen gebe es in diesem Fall keinen Anspruch auf Entschädigung. Die Swisscom kämpfte in den letzten Wochen mit massiven Störungen in ihrem Netz. Teilweise waren sogar Notrufnummern lahmgelegt.