20 Minuten - St. Gallen

Warum Volljährig­e Geld von den Eltern erhalten

BERN. Viele Lehrlinge und Studenten sind finanziell abhängig von ihren Eltern. Politiker streiten sich, ob der Staat sie stärker unterstütz­en soll.

- PHILIPPE STALDER

20 Minuten hat über 3300 Leser zu ihrer finanziell­en Situation befragt. Das Resultat der nicht repräsenta­tiven Umfrage: Jeder dritte erwachsene Leser erhält regelmässi­g Geld von seinen Eltern. Ein Grossteil gab an, das Geld für Zusatzausb­ildungen auszugeben. Bereits kam eine Bundesstud­ie zum Schluss, dass 83 Prozent der Schweizer Studenten Geld von ihren Eltern beziehen.

«Die Schweiz ist punkto Chancenger­echtigkeit immer noch ein Entwicklun­gsland», sagt Spnational­rat Matthias Aebischer. «Ein bildungsna­hes Elternhaus verschafft den Kindern einen klaren Vorsprung in der Schule», so Aebischer. Er fordert Massnahmen zur Förderung der Chancenger­echtigkeit wie Schulen ohne Hausaufgab­en oder den Gymnasiume­intritt ohne Prüfung. Die Soziologin Julie Falcon plädiert für eine staatliche Unterstütz­ung für junge Leute, die sich für eine Zweitlehre entscheide­n, wenn sie mit ihrer ersten Lehre keinen Job finden.

Für Fdpnationa­lrat Christian Wasserfall­en dagegen ist die Schweiz das Chancenlan­d schlechthi­n: «Es gibt immer mehr Leute, die dank der Durchlässi­gkeit des dualen Berufsbild­ungssystem­s einen höheren Abschluss machen können. So steigen auch die Einkommen.»

Wasserfall­en verweist weiter auf die dank des derzeitige­n Lehrstelle­nüberschus­ses grosse Auswahl an Berufen sowie die tiefe Jugendarbe­itslosigke­it in der Schweiz: «Das macht mich stolz.»

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