So viel kostet uns der Schweiz-zuschlag
BERN. Der Schweizer Wirtschaft entgehen wegen Importbarrieren jährlich 15 Milliarden Franken. Jeder Konsument zahlt 280 Franken zu viel.
Viele importierte Produkte kosten in der Schweiz deutlich mehr als im Ausland. Das zeigt eine Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz. Laut den Studienautoren schotten ausländische Hersteller und
Händler ihre Vertriebskanäle ab und verlangen hohe Schweiz-zuschläge. Der hiesigen Wirtschaft entgehen Milliardenbeträge, wie es in einer Mitteilung heisst. Jeder Schweizer könnte pro Jahr mindestens 280 Franken sparen.
Für die Studie analysierten die Autoren die Preisunterschiede zwischen der Schweiz und dem Ausland mit Fokus auf ausgesuchte Branchen und Konsumgüter. Das grösste jährliche Sparpotenzial machten die Studienautoren bei der Bekleidung aus (1,86 Milliarden Franken). Bei Körper- und Gesichtspflege beträgt das jährliche Sparpotenzial 271 Millionen Franken. Das Sparpotenzial in den untersuchten Bereichen beträgt laut Studie über 3 Milliarden Franken. Insgesamt schätzt Ex-preisüberwacher Rudolf Strahm den gesamtwirtschaftlichen Schaden auf 15 Milliarden Franken pro Jahr. «Für Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und
Konsumenten muss es möglich werden, im Ausland zu den dort angebotenen Marktpreisen einzukaufen und das individuelle Einsparpotenzial auszuschöpfen», fordert Studienleiter Mathias Binswanger von der Fachhochschule Nordwestschweiz. Das will auch der Verein «Stop der Hochpreisinsel – für fairere Preise», der die Studie in Auftrag gab. Am 9. März berät der Nationalrat die Fair-preis-initiative, die der Verein lanciert hat.
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