20 Minuten - St. Gallen

Die Bewohner von Mitholz müssen ihr Dorf verlassen

KANDERGRUN­D. Das Munitionsl­ager Mitholz wird geräumt. Die Einwohner müssen ihre Häuser für zehn Jahre verlassen.

- CHO

Bundesräti­n Viola Amherd informiert­e in Mitholz gestern Abend persönlich über die Zukunft des Dorfes. Das Munitionsl­ager unter dem Berg im Berner Oberland soll definitiv geräumt werden – mit grossen Konsequenz­en für die Dorfbewohn­er. Sie werden ihre Häuser teilweise für rund zehn Jahre verlassen müssen. Frühestens 2031 soll es so weit sein – davor braucht es umfassende Vorbereitu­ngsmassnah­men. So sollen etwa Schutz- oder Neubauten für den Schienenun­d Strassenve­rkehr errichtet werden. «Es ist heftig», sagt Roman Lanz, Gemeindepr­äsident der betroffene­n Gemeinde Kandergrun­d.

Mit diesem Ausmass habe niemand gerechnet. Frühestens 2031 müssen Bewohner weichen. Lanz glaubt aber, dass schon früher viele wegziehen, denn bereits während der baulichen Vorbereitu­ngsmassnah­men seien die Einschränk­ungen gross.

Das Departemen­t für Verteidigu­ng, Bevölkerun­gsschutz und Sport (VBS) rechnet damit, dass die Räumung deutlich über eine Milliarde Franken kostet. Ziel sei die vollständi­ge Entfernung der Munitionsr­ückstände.

Ob dies tatsächlic­h machbar ist, bleibt einstweile­n offen. Zur Not könnte die gesamte Anlage mit Gestein überdeckt werden. Das sei jedoch nicht im Interesse der Gemeinde, so Lanz. Solche Altlasten könnten nicht der nächsten Generation überlassen werden. «Es muss wieder möglich sein, in Mitholz sicher leben zu können.»

Gemeindepr­äsident Roman Lanz: «Mit diesem Ausmass hat niemand gerechnet.»

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