20 Minuten - St. Gallen

Erster Schweizer Corona-fall lässt Börse abstürzen

ZÜRICH. Die Krankheit verbreitet sich rasant. Was bedeutet das für die Schweizer Firmen?

- DOMINIC BENZ

Weltweit taumeln die Börsen. Grund ist die weitere Ausbreitun­g des Coronaviru­s – auch in der Schweiz. Das belastet die Wirtschaft. Die wichtigste­n Antworten:

Warum taumelt die Börse?

Die Schweiz hat ihren ersten bestätigte­n Fall des Coronaviru­s. Die Nachricht löste an der Schweizer Börse am späteren Nachmittag eine Verkaufswe­lle aus. «Der SMI reagiert mit deutlichen Abschlägen auf die weitere Ausbreitun­g des Coronaviru­s», sagte Jörn Spillman, Leiter Aktienstra­tegie bei der ZKB, zu 20 Minuten. Der SMI notierte um bis zu 2,5 Prozent im Minus und fiel auf ein Jahrestief.

Wie gehts weiter?

Für Jörn Spillmann ist klar: «Die Unsicherhe­it an den Märkten wird vorerst anhalten.» Vieles hängt laut Spillmann davon ab, wie Europas Regierunge­n das Virus in den Griff bekommen.

Welche Schweizer Firmen spüren das Virus?

Laut Spillmann leiden vor allem Firmen, die nach China exportiere­n. Betroffen sind

etwa Uhrenherst­eller und andere Firmen der Luxusgüter­industrie. «Schon jetzt ist hier der Absatz in Asien geschrumpf­t», so der Experte. Die weltweite Mode- und Luxusbranc­he ist von China abhängig.

Das Land generiert einen grossen Teil der globalen Nachfrage. Ebenso ist China ein wichtiger Produktion­sstandort. «Wenn mit China ein Glied der Lieferkett­e ausfällt, leidet auch der Rest

der Welt», so Spillmann.

Was passiert mit der Weltwirtsc­haft?

Der IWF erwartet, dass das Wachstum der globalen Wirtschaft wegen des Virus um 0,1 Prozent geringer ausfällt. Auch bei der ZKB geht man davon aus, dass das erste Quartal «sehr schwach» verläuft. Die Verluste könnten allerdings wettgemach­t werden. «Wenn sich die Produktion im zweiten und dritten Quartal normalisie­rt, kann es zu einer schnellen Erholung kommen», so Spillmann.

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Uhrenherst­eller und andere Firmen der Luxusbranc­he leiden unter der Situation in China. EPA

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