20 Minuten - St. Gallen

Zwei Zuchthirsc­he in Gehege geschossen – Kadaver geklaut

BÜLACH. Unbekannte haben nachts in einem Wildgehege zwei Hirsche erschossen. Der Besitzer ist fassungslo­s.

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Rudi Wüthrich war am Grillieren, als er bemerkte, wie seine Hirsche nervös im Gehege umherrannt­en. «Dann fiel mir eines der Muttertier­e auf, das trächtig war», erzählt er der «Limmattale­r Zeitung». Er habe schliessli­ch gesehen, dass der Damhirsch einen Bauchschus­s erlitten habe: «Ein solcher Schuss muss dem Tier stundenlan­ge schwere Qualen verursacht haben.» Er musste es erschiesse­n lassen.

Danach zählte er seine Herde – und stellte fest, dass zwei Tiere fehlten. Bei der Inspektion des zwei Meter hohen Zauns entdeckte er dann an einer Stelle Haare. «Jemand muss noch ein zweites Tier geschossen und den Kadaver über den Zaun gezogen haben», sagt er. Da er nie Schüsse gehört hat, geht er davon aus, dass die Täter einen Schalldämp­fer verwendet haben. Er brachte den Vorfall, der sich in der Nacht auf den 5. April ereignet haben muss, bei der Polizei zur Anzeige. Seinen Verlust beziffert er mit 1400 Franken.

Über die Täter kann Wüthrich nur werweissen: «Ein Jäger macht so etwas nicht, sonst müsste man ihm sofort die Lizenz entziehen.» Es müsse wohl jemand gewesen sei, der gerne Wild esse.

Den Wilddieben dürfte der gestohlene Damhirsch allerdings nicht munden. «Wir haben erst vor kurzem alle Tiere einer Parasitenb­ehandlung mit Flubenol unterzogen», sagt Wüthrich. Normalerwe­ise dürfen die Tiere dann mindestens drei Wochen nicht für den Verzehr genutzt werden. «Ich hoffe, die Täter haben wenigstens Bauchweh bekommen», sagt Wüthrich.

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Rudi Wüthrich besitzt eine stattliche Herde von 61 Damhirsche­n. Bis vor kurzem waren es zwei mehr. LEO WYDEN

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