Zwei Zuchthirsche in Gehege geschossen – Kadaver geklaut
BÜLACH. Unbekannte haben nachts in einem Wildgehege zwei Hirsche erschossen. Der Besitzer ist fassungslos.
Rudi Wüthrich war am Grillieren, als er bemerkte, wie seine Hirsche nervös im Gehege umherrannten. «Dann fiel mir eines der Muttertiere auf, das trächtig war», erzählt er der «Limmattaler Zeitung». Er habe schliesslich gesehen, dass der Damhirsch einen Bauchschuss erlitten habe: «Ein solcher Schuss muss dem Tier stundenlange schwere Qualen verursacht haben.» Er musste es erschiessen lassen.
Danach zählte er seine Herde – und stellte fest, dass zwei Tiere fehlten. Bei der Inspektion des zwei Meter hohen Zauns entdeckte er dann an einer Stelle Haare. «Jemand muss noch ein zweites Tier geschossen und den Kadaver über den Zaun gezogen haben», sagt er. Da er nie Schüsse gehört hat, geht er davon aus, dass die Täter einen Schalldämpfer verwendet haben. Er brachte den Vorfall, der sich in der Nacht auf den 5. April ereignet haben muss, bei der Polizei zur Anzeige. Seinen Verlust beziffert er mit 1400 Franken.
Über die Täter kann Wüthrich nur werweissen: «Ein Jäger macht so etwas nicht, sonst müsste man ihm sofort die Lizenz entziehen.» Es müsse wohl jemand gewesen sei, der gerne Wild esse.
Den Wilddieben dürfte der gestohlene Damhirsch allerdings nicht munden. «Wir haben erst vor kurzem alle Tiere einer Parasitenbehandlung mit Flubenol unterzogen», sagt Wüthrich. Normalerweise dürfen die Tiere dann mindestens drei Wochen nicht für den Verzehr genutzt werden. «Ich hoffe, die Täter haben wenigstens Bauchweh bekommen», sagt Wüthrich.